Chronik/Wien

Klima-Aktivisten protestieren am Wiener Schwarzenbergplatz

Pünktlich zum Schulstart kündigte die "Letzte Generation" eine "Septemberwelle" an. Diese startete am Schwarzenbergplatz in Wien, wo vier Personen auf der Straße festklebten.

Die Kundgebung wurde von der Polizei allerdings rasch aufgelöst. Es kam zu keinem Stau.

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Auch in Graz, Wels, Innsbruck und Klagenfurt wurden Proteste organisiert, "damit sich die Regierung endlich ernsthaft für die Zukunft von Schüler:innen und uns allen einsetzt", sagt , so Sprecherin Marina Hagen-Canaval.

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Marta Krumpeck ist eine der Klima-Aktivistinnen, die sich in Wien festgeklebt hat. Bevor sie selbst von der Polizei davon getragen wurde, warnte sie Richtung "Omas gegen Rechts": "Die Versammlung ist schon aufgelöst, geht's besser weg, sonst werdet ihr auch gestraft."

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Zukunft der Tochter

Lena war mit ihrer Mama bei dem Protest. "Es geht um die Zukunft meiner Tochter, deswegen stehen wir heute hier. Ich bin schön öfters dabei gewesen", so die Mutter des Kindes.

Die Polizei teilte auf dem Nachrichtendienst "X" (früher Twitter) mit, dass man mit entsprechendem Kräfteaufgebot vor Ort im Einsatz sei. "Vier Aktivisten wurden festgenommen und werden jetzt ins Polizeianhaltezentrum gebracht", sagt Polizeisprecher Philipp Haßlinger gegenüber dem KURIER. "Da dauert es meistens so bis 17 Uhr, bis sie wieder rauskommen. Über eine Klima-Aktion in Graz wissen wir derzeit nichts bzw. wurde uns nichts gemeldet."

"Seit über 950 Tagen rase Österreich ohne Klimaschutzgesetz auf einen Abgrund zu, weil die Regierungen ihrer Aufgabe laut Umweltverfassungsgesetz, uns alle zu schützen, nicht nachkomme. Bei Schülerinnen und Schülern würden 950 Fehltage mit Sicherheit zu Schulverweisen führen", sagte Hagen-Canaval in einer Aussendung angesichts des Schulbeginns in mehreren Bundesländern.

Die Gesellschaft hingegen habe ihre Aufgaben erfüllt und mittels Klimarat 93 sozial gerechte Empfehlungen ausgearbeitet. "Wann macht die Regierung endlich ihre Hausaufgaben", will Hagen-Canaval wissen.

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Sportler vermissen Konsequenz der Politik

Mit den Klimaaktivisten solidarisch zeigten sich auch 30 österreichische Sportlerinnen und Sportler, die sich wie bereits Vertreter aus der Wissenschaft, den Universitäten, der Medizin, dem Kabarett, der Architektur sowie Kunst und Kultur hinter die Aktionen stellten, und starteten eine Petition. Die Unterstützer - darunter etwa Skifahrer Julian Schütter, die Fußballer Michael Novak und Matthäus Taferner sowie Segler David Hussl - kritisierten, dass sich Politikerinnen und Politiker über die Legitimität von Protestformen streiten, anstatt wirkungsvolle Schutzmaßnahmen umzusetzen, was der effizienteste Weg wäre, diese Proteste zu beenden.

"Um erfolgreich zu sein, halten sich Profisportlerinnen und -sportler konsequent an die Trainingspläne, die von Sportwissenschafterinnen und -wissenschafter erstellt werden, auch wenn das nicht immer angenehm ist. Diese Konsequenz wird in der österreichischen Klimapolitik vermisst", hieß es in einer Aussendung. Die Petition kann von Profi- sowie Hobbysportlern unter https://www.julian-schuetter.com/9872598 gelesen und unterschrieben werden. Dieses Statement solle auch andere ermutigen, "sich auf die Seite der Aktivistinnen und Aktivisten zu stellen, um ein Teil der Lösung zu werden".