Kickl spricht bei Corona-Demo am Heldenplatz
Von Nina Oezelt
Samstagnachmittag versammelten sich abermals zahlreiche Menschen in der Wiener Innenstadt. Demonstriert wird gegen die Coronamaßnahmen und insbesondere gegen die geplante Impfpflicht. 24 Versammlungen - auch zu anderen Anliegen - wurden von der Polizei angemeldet. Die größte von diesen Demos organisierte die FPÖ am Heldenplatz. Laut ersten Schätzungen der Polizei befanden sich rund 20.000 Menschen am Heldenplatz. Später berichtete die Polizei von 44.000 Demonstranten. Auch in der Vorwoche demonstrierten rund 40.000 Menschen.
Gegen 14 Uhr hielt auch FPÖ-Chef Herbert Kickl seine Rede. Davor noch hielten etwa FPÖ-Nationalratsabgeordneter Gerald Hauser oder FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz Ansprachen gegen die Impfpflicht. "Wir sind Das Volk, Freiheit und Widerstand", lautete der Tenor. Auch der Kärntner Anti-Corona-Aktivist Martin Rutter kam zu Wort.
FPÖ-Chef Kickl kritisierte in seiner Rede die Regierung und bezeichnete diese als ein "Regime, welche jeden Tag narrischer" werde. Der Ruf nach einem Einsatz für die Freiheit werde demnach lauter. "Ich sehe Menschen, die ihre Freiheit lieben, die auch bereit sind auch etwas dafür zu riskieren, wenn es hart auf hart kommt", betonte er.
Es gehe darum, die Freiheitsrechte zu verteidigen. "Unsere Form der Solidarität ist es, für die Freiheit zu kämpfen." Er richtete eine Botschaft auch an Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) aus. Sie sagte in einem Interview am Sonntag, dass Kickl wegen seines Engagements gegen die Impfpflicht "Blut an den Fingern hätte". "Auch eine Köstinger wird mich nicht aufhalten, ihr lasse ich ausrichten, sie hat nur Mist im Kopf", konterte der FPÖ-Chef.
"Bei den derzeitigen Maßnahmen geht es nicht mehr um die Gesundheit, sondern darum ob man eine Zukunft in Freiheit verbringen kann oder nicht", so Kickl weiter. Dei Regierung habe Angst und verstecke sich bereits. "Während sie euch alle eingesperrt haben, haben sie es am Küniglberg krachen lassen", sagt er weiter.
Der Lockdown für die Ungeimpften sei ein "Anschlag auf die Menschlickeit". So etwas und auch einen Impfzwang dürfe es in einer Demokratie nicht geben, betont er. "Zahme Vögel im Käfig singen nur, aber freie Vögel fliegen", war der Abschlussatz des Politikers. Nach seiner Ansprache setzte sich der Protestmarsch am Ring in Bewegung.
1.400 Polizisten und zwei Hubschrauber sind im Einsatz. Die Polizei unterstützte vorab die ÖBB und die Wiener Linien um die Maskenpflicht in den Verkehrsmittel zu kontrollieren. Anzeigen wurden bereits wegen Missachtung der Maskenpflicht erstattet.