Chronik/Wien

"Flying Fox": Anflug auf den Donaukanal

Wenn man dieser Tage Menschen mit Klettergurt und Helm über den Ring spazieren sieht, dann haben nicht etwa Naturfreunde vergeblich die Berge in der Stadt gesucht. Die derart Ausgerüsteten sind auf dem Weg zu ihrem ersten innerstädtischen Flying-Fox-Flug.

Dabei handelt es sich um eine  Seilrutsche, die von einem  Turm bei der Urania über die Wienflussmündung bis in Hermanns Strandbar gespannt wurde.

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Hinter dem Projekt steckt ein Marketing-Gag des Telekommunikationsunternehmens „Drei“. Schon im Jahr 2016 hat die Firma  eine Surfwelle auf dem Schwarzenbergplatz installiert.

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Wasser gibt es in diesem Jahr auch – aber nur fürs Panorama. Das vorherrschende Element ist heuer die Luft. Aus 16 Metern Höhe müssen Wagemutige springen, um am Seil entlangrutschen zu können. Das braucht einiges an Überwindung: „Vor dem Absprung hat man schon ein mulmiges Gefühl“, erzählt die 25-jährige Anna Herczeg. Von den 130  bis 160 Personen, die täglich seit der Eröffnung  am Montag gesprungen sind, habe  aber nur eine Person auf dem Turm kehrtgemacht, heißt es.

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Sind die Adrenalinjunkies erst einmal unten angekommen, ist die Stimmung meist gut, sagt der  Herr, der die Vorgänge an der Endstation überwacht. Das bestätigen auch die grinsenden Gesichter der Leute, die plötzlich mit Kletterausrüstung im Sand stehen. „Es ist einfach surreal. Mit dem Geschirr steht man normalerweise im Wald“, sagt Katharina Milchrahm. Der Flug sei es aber auf jeden Fall wert – „vor allem weil es gratis ist“, sagt Milchrahm.

Schnell wieder vorbei

Für Kathi Bretstetter war es der erste Flying-Fox-Flug – bestimmt aber nicht der letzte, sagt sie. „Wenn mal erst einmal fliegt, dann sollte es  nie mehr aufhören.“ Fast zu schnell vorbei sei das Erlebnis also: Geflogen wird die 120 Meter lange Strecke in nur wenigen Sekunden. Länger sei die Strecke aber nicht möglich gewesen, sagen die Veranstalter.

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Ganz ohne Grund wurde der  „Flying Fix“ –  wie Drei  die Rutsche übrigens wegen eines neuen Fixtarifs nennt  – nicht installiert.  Das Projekt soll die Werbekampagne zu den neuen Tarifen begleiten, sagt Pressesprecher Tom Tesch. Wie viel der „Flying Fox“ das Unternehmen kostet, wurde nicht verraten.

Für den kostenlosen Flug kann man sich entwerder online oder vor Ort registrieren. Pro Stunde gibt es etwa 30 Termine.

Noch bis 9. Oktober kann man von der Urania abfliegen. Gewöhnen wird man sich an den Anblick der vermeintlichen innerstädtischen Kletterer bis dahin aber wohl nicht.