Der Rabenhof am Stadtrand: Im Bademantel zum Herrn Karl
Von Agnes Preusser
In der Einserpanier ins Theater zu gehen, ist künftig nicht mehr nötig, wenn man Herbert Schweiger, dem Chef der Wiener Volkshochschulen (VHS) Glauben schenkt. Künftig könne man sich stattdessen „im Bademantel Erfolgsproduktionen anschauen“. Die VHS und das Rabenhoftheater machen nämlich gemeinsame Sache – und bringen ausgewählte Stücke vor die Haustür der Stadtrandbewohner.
Ab Oktober kann man in den VHS-Standorten in Floridsdorf (21., Angerer Straße 14), Donaustadt (22., Am-Ostrom-Park 18) und Liesing (23., Liesinger Platz 3) etwa Andreas Vitásek in der Neuauflage des umjubelten Nachkriegsklassikers „Der Herr Karl“ erleben. Christoph Grissemann und Dirk Stermann erzählen „Gags, Gags, Gags“ , auch Maschek, Katharina Strasser und Ernst Molden geben sich die Ehre.
„Das ist ein Angebot für Menschen, die sonst sehr weite Wege auf sich nehmen müssen, um Publikumslieblinge im Rabenhof zu sehen“, sagte Schweiger bei der Präsentation am Donnerstag. Gekommen waren auch Bürgermeister Michael Ludwig und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ), die beide die politische Bedeutung herausstrichen.
Ludwig erinnerte an das Jahr 1955: Kurz vor der Unterzeichnung des Staatsvertrags präsentierte das Volkstheater ebenfalls ein Angebot für Aufführungen in den Bezirken, das bis heute besteht. „Damals wurde nicht nur Kunst und Kultur an den Stadtrand gebracht, es war auch ein starkes Zeichen für die Demokratie“, sagte Ludwig. Das sei auch heute wieder wichtig.
Man wolle „soziale Räume schaffen und Haltung vermitteln“, ergänzte Kaup-Hasler. Außerdem würden auch die Künstlerinnen und Künstler profitieren, weil sie mehr Spielstätten zur Verfügung hätten.
Jetzt Karten kaufen
Die Tickets für die Vorstellungen kann man auf der Website vom Rabenhof kaufen (www.rabenhof.at). Allzu viel Zeit sollte man sich aber nicht lassen, der Andrang ist hoch, sagte Schweiger: „Wir haben jetzt schon Karten für Jänner verkauft, obwohl wir die Vorstellungen noch nicht einmal beworben haben.“