Das Hai-Training im Haus des Meeres
Von Nina Oezelt
Für Tierpfleger im Haus des Meeres ist es wichtig, die einzelnen Tiere zu erkennen. Das gilt vor allem bei den Haien. "Man muss hier kontrollieren, wie viel die einzelnen Tiere essen", sagt der Direktor des Haues, Michael Mitic, im Gespräch mit dem KURIER. So können etwa Krankheiten rechtzeitig erkannt oder auch überprüft werden, welcher Hai mehr und welcher vielleicht weniger isst.
Vor wenigen Wochen sind zwei junge Zebrahaie aus dem Loro Parque Aquarium in Teneriffa nach Wien gekommen. Diese beiden sind Zwillinge und sehen sich daher auch verblüffend ähnlich.
"Jetzt müssen wir sie trainieren, damit wir sie in Zukunft unterscheiden können", erklärt der Direktor. In einem gut einsehbaren Abteil im großen Haibecken bekommen sie ihr Fressen mit individuellen Symbolen serviert. So können die Haie in Zukunft bei der Fütterung unterschieden werden
Ein kleiner Hai bekommt sein Futter etwa mit einem blauen Dreieck, der andere Hai bekommt sein Essen mit einer gelben Scheibe. Die Fütterung erfolgt täglich und auch das Training kann von den Besuchern beobachtet werden. "Meistens werden die Jungtiere am späten Nachmittag gefüttert und trainiert, denn da sind sie am hungrigsten", sagt der Direktor des Hauses. Insgesamt gibt es sieben Haie im großen Aquarium.
Zebrahaie sind gepunktet
Zebras sind bekanntermaßen gestreift und nicht gepunktet. Der irreführende Name Zebrahai ist darauf zurückzuführen, dass die Art anhand von Jungtieren beschrieben wurde. Diese sind gestreift. Wenn sie ein Alter von einem Jahr und eine Länge von 75 Zentimetern erreicht haben, ändert sich ihre Zeichnung zum reinen Punktmuster.
Daher werden sie oft auch Leopardenhaie genannt. Zebrahaie erreichen eine Länge von drei Metern. Sie sind häufige Bewohner von indopazifischen Korallenriffen. Auch dort stehen Muscheln und Krebse auf ihrem Speiseplan.
Austausch der Tiere
Schon beim Bau des Haibeckens war dem Haus des Meeres klar, dass der Nachwuchs aus Teneriffa nach Wien kommen wird. Immer wieder kommt es zum Austausch von Meerestieren durch ein Netzwerk der europäischen Aquarien. Das EUAC (European Union of Aquarium Curators) ist die Europäische Union der Aquarien. Aus Wien werden etwa immer wieder selbst gezüchtete Maskenstech-Rochen an andere europäische Aquarien übergeben. Man findet die Wiener Rochen in den Aquarien in Arnheim, Bremerhaven und auch in Jesolo.