Chronik/Wien

Corona: Wien verschärft Maßnahmen in Schulen und Kindergärten

Erst am Mittwoch sind in einer Volksschule in Wien-Favoriten mittels Schnelltest gleich 62 Kinder positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auch eine Mitarbeiterin sei erkrankt, berichtete ein Sprecher des medizinischen Krisenstabes der APA am Donnerstagnachmittag und bestätigte eine Meldung des Online-Portals heute.at. Wobei in dem Bericht noch von 20 positiv getesteten Kindern die Rede war. Die Schule ist vorerst bis Ostern gesperrt.

Die Stadt Wien nimmt nun eine umfassende Verschärfung der Corona-Maßnahmen in den Schulen und Kindergärten vor. Damit reagiert man auf die zuletzt stark steigenden Infektionszahlen und die immer stärkere Ausbreitung der ansteckenderen Virusvariante B.1.1.7. Deren Anteil betrage in Wien bereits 80 Prozent, sagt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Die wichtigsten Änderungen im Detail:

  • Quarantäne: Ausweitung der Quarantänezeit von 10 auf 14 Tage, wobei nach 10 Tagen bei einem negativen Test (bzw. CT-Wert über 30) ein vorzeitiges Ende möglich ist
  • Contact Tracing: Ausweitung des Zeitraums zur Erfassung von Kontaktpersonen von 48 auf 96 Stunden vor der positiven Testung (bzw. Symptomen)
  • Kontakte: Wenn physischer Kontakt stattgefunden hat, ist trotz der Schutzmaßnahmen (wie z.B. Maske) eine K1-Kontaktsituation gegeben. Eine Herabstufung von Kontaktpersonen der Kategorie I, welche innerhalb der letzten sechs Monate als bestätigter Fall klassifiziert wurden, zur Kontaktperson der Kategorie II ist nicht mehr möglich
  • Kindergärten: Kinder können den Kindergarten nur dann wieder besuchen, wenn die Stammgruppe in Betrieb ist
  • Gruppen: Es dürfen keine gruppenübergreifenden Aktivitäten für die betroffene Gruppe/Klasse stattfinden. Das gilt auch für den Hortbesuch. Wenn Kinder einer nicht betroffenen Schulklasse im Hort Kontakt zu einem positivem Kind hatten, dürfen sie ihre Schulklasse für die Zeit der Absonderung nicht besuchen. Den Hort schon, solange sie negativ und symptomlos sind

Laut Hacker-Sprecher würde man damit auf die entsprechenden Vorgaben aus dem Ministerium reagieren. Die Gesundheitsbehörden appellieren an das Personal, darüber hinaus auch während der Schließung von Klassen bzw. ganzen Standorten zusätzliche Erkrankungsfälle zu melden. Nur so sei eine laufende Bewertung des Infektionsgeschehens am Standort möglich.

Um das Infektionsrisiko bei positiven Lehrkräften einzugrenzen, ersucht man zudem, dringend auf das korrekte Tragen von FFP2-Masken durch das (Lehr-)Personal besonders in Gemeinschaftsräumen zu achten.

Schulen sollen offen bleiben

16,7 Prozent der Infektionen in Wien sind aktuell auf den Bildungsbereich zurückzuführen, berichtet orf.at. 13,4 Prozent entfallen dabei demnach auf die Schulen, 3,3 Prozent auf Kindergärten.„Wir tun alles, um weiterhin offene Schulen zu gewährleisten, denn uns ist bewusst, wie belastend das Home-Schooling im letzten Jahr für Kinder, Eltern und Lehrpersonal war.“, begründet Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) die Ausweitung der Maßnahmen.

 

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„Wir verstärken den Schutz der Wiener Bildungseinrichtungen Schritt für Schritt“, sagt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Wir testen das gesamte Bildungspersonal ein Mal pro Woche mittels PCR-Gurgeltest. Die Schüler werden zwei Mal pro Woche mittels Antigen-Schnelltest durchgetestet. Das Bildungspersonal wird noch im März durchgeimpft sein. Nun müssen wir das Kontaktpersonenmanagement auf die britische Variante anpassen, um weiterhin einen hohen Schutz für alle Beteiligten zu gewährleisten.“