Bezirkspalaver aus der Leopoldstadt: Farbwechsel mit Folgen
Von Agnes Preusser
Was passiert, wenn es einen politischen Farbwechsel an der Spitze gibt, zeigte sich beim Bezirksparlament Leopoldstadt am Dienstag. Nämlich wenig Einigkeit. Im Dezember übernahm im Zweiten der rote Alexander Nikolai von der grünen Uschi Lichtenegger das Zepter.
In Lichteneggers Zeit war mehr Grün (im Sinne von Natur, nicht Partei )beim Projekt Supergrätzel rund um das Volkertviertel angedacht. Da aber nun weniger Grün (im Sinne von Partei, nicht Natur) das Sagen hat, wurde dem Ansinnen bereits im April eine Absage erteilt.
Im Bezirksparlament stritt man nun um eine Studie dazu, weil die Ergebnisse nicht offengelegt wurden. Und auch nicht werden, weil die anderen Parteien die Grünen anrennen ließen.
Dann nahm ein Bezirksrat von Links das Wort „Pop-up-Radweg“ in den Mund (was grundsätzlich alle Gegner der grünen Ex-Vizebürgermeisterin und Initiatorin Birgit Hebein scharf einatmen lässt). Man würde sich wünschen, die temporäre Einrichtung dauerhaft zu installieren. Auch dieses Projekt wurde abgelehnt. Tschüss, Pop-up-Radweg.
Kurios wurde es bei der Diskussion zum Ballsportkäfig im Nordbahnviertel. Den Anrainern ist es dort zu laut, deswegen ist er teilweise geschlossen. Was wiederum für die Kinder weniger Sportmöglichkeiten bedeutet.
Die Roten wollten dem grünen Antrag für bessere Öffnungszeiten im Sommer nicht zustimmen, sondern in der Jugendkommission weiter diskutieren. Blöd nur, dass die erst im September tagt. Das fanden auch die Neos nicht so prickelnd und schlugen den Grünen darum eine leichte Abänderung des Antrags vor.
Die Pinken wollten eine Öffnung wochentags von 8 bis 20 Uhr. Die Grünen hatten davor kein Zeitfenster festgeschrieben, konnten sich aber mit dem „wochentags“ nicht anfreunden.
Das Ende der Geschichte: Die Jugendkommission wird im September über die Öffnungszeiten im vorangegangenen Sommer diskutieren. Keine Pointe.