Boeing 737-MAX8: Software-Update verzögert sich um Wochen
Die Wiederzulassung der Boeing 737-MAX8 wird noch einige Wochen dauern. Das kündigte die US-Luftfahrtbehörde FAA am Montag Abend via Twitter an (siehe unten). Für die zusätzlichen Arbeiten an der Software sei mehr Zeit notwendig, heißt es in derm Statement.
Prüfungen durch die Behörden FAA und EASA
Die FAA machte deutlich, dass das Flugverbot erst wieder aufgehoben wird, wenn es ein zufriedenstellendes Ergebnis bei den Updates gibt. Auch die europäische Luftfahrtbehörde EASA kündigte an, die Software genau prüfen zu wollen. Erst dann kann diese wieder auf die Bordcomputer der Flotte aufgespielt werden. Boeing hatte auch angekündigt künftig weitere Sensoren und Warnlampen einzubauen, die - wie vom KURIER berichtet - es zuvor nur gegen Aufpreis gab.
Zwei Maschinen der MAX8-Serie stürzten innerhalb von fünf Monaten in Äthiopien (Ethopian Airlines) und Indonesien (Lion Air) ab, es gab zusammen 346 Tote bei den beiden Abstürzen. Experten machen das Stabilitätsprogramm MCAS dafür verantwortlich. Erste Untersuchungen bestätigten diese Theorie.
Die letzten Worte
Äthiopien möchte in den kommenden Tagen einen ersten Zwischenbericht veröffentlichen. Offenbar gab es bereits in der Höhe von nur 137 Metern über den Boden das erste Problem - der Computer steuerte die Nase des Jets nach unten. Die Piloten Yared Getachew und Ahmed Nur Mohammed waren am Steuer, der Co-Pilot funkte Geschwindigkeitsprobleme an den Tower, während Getachew gegen den Absturz kämpfte. Laut Blackbox-Auswertung waren die letzten Worte im Cockpit: "Zieh hoch! Zieh hoch!"
Ob die 371 ausgelieferten Maschinen heuer noch wieder alle starten können, ist aufgrund der nun bekannt gewordenen Verzögerungen derzeit fraglich. Erst vor wenigen Tagen wurden 200 Piloten von Boeing-Chef Dennis Muilenburg eingeladen, dort wurde ihnen die angeblich fertige Software präsentiert. Doch das dürfte wohl nicht ganz so funktionieren wie geplant.