Steirerin von Hunden attackiert: Enkel ist Diensthundeführer beim Heer
Von Michaela Höberth
Es ist ein Fall, der den Ermittlern viele Rätsel aufgibt: Am Dienstagnachmittag wurde eine 70-Jährige Grazerin durch Hundebisse an Armen, Schultern und Gesicht schwer verletzt. Die Tiere, die sie attackiert hatten, gehörten ihrem Enkel aus Deutschlandsberg. Er hatte vier Schäferhunde in der Obhut seiner Großmutter gelassen, nur wenige Minuten lang, wie der 26-Jährige aussagte.
Die Tiere wurden in zwei verschiedene Zimmer gesperrt, dürften aber ausgebrochen sein. Als der Mann zurückkam, fand er seine Großmutter verletzt in ihrer Wohnung auf. Er leistete Erste Hilfe und alarmierte die Einsatzkräfte. Die 70-Jährige musste notoperiert werden und liegt derzeit auf der Intensivstation. Ihr Zustand ist unverändert lebensbedrohlich, wie die Polizei am Donnerstag der APA mitteilte.
Doch die Ermittler entdeckten schnell, dass mit den Tieren etwas nicht stimmte: Sie waren stark abgemagert und offensichtlich verwahrlost, der Amtsarzt ordnete die behördliche Abnahme der Hunde und dreier Katzen an, die ebenfalls in der Wohnung waren. Dem 26-Jährigen steht ein Verfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und der Tierquälerei bevor, er wurde bei der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.
Wie nun krone.at berichtet, soll der 26-Jährige Hundeführer beim Bundesheer sein. Neben den vier Hunden, die ihm privat gehören, soll er auch einen fünften Hund gehalten haben, der aber dem Heer gehört. Dieser soll, im Gegensatz zu den anderen vier Hunden, von dem Mann betreut und gefüttert worden sein. Das Tier ist nun wieder in der Obhut des Heeres, der 26-Jährige ist derzeit nicht im Dienst.