Innsbruck: Baustellen im Bahnhofsviertel bringen heißes Verkehrsjahr
Von Christian Willim
Die städtische Infrastruktur ist eine Dauerbaustelle. Innsbrucks Wasser-, Strom-, Gas- und Fernwärmeleitungen wollen ständig in Schuss gehalten oder ausgebaut werden. Dazu kommen noch Arbeiten am eigentlichen Straßenraum.
„Das ist natürlich mit Einschränkungen verbunden“, so die grüne Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl am Montag bei der Präsentation des Baustellenprogramms 2023 mit den handelnden Akteuren. Durch die verbesserte Baustellenkoordination würden „die Beeinträchtigungen aber immer weniger“.
Richtig heiß her gehen wird es in diesem Jahr im Bahnhofsviertel – nicht nur wegen der öffentlichen Projekte. Am Südtiroler Platz vor dem Hauptbahnhof möchten, wie berichtet, private Investoren noch in diesem Jahr das Hotel Europa abreißen und einen Neubau starten.
Ausweichverkehr
Am benachbarten Bozner Platz steht die Umgestaltung an. Direkt angrenzend entstehen gerade die neuen Zentralen von RLB und Tiroler Versicherung. Auf dem Areal sind zudem etliche Leitungsarbeiten geplant. „Die Tiefgaragenzufahrten bleiben aber jederzeit erhalten“, versicherte Walter Zimmeter, Vorstand des Innsbrucker Tiefbau-Amts. Auch die Buslinien könnten weiter über den Bozner Platz fahren.
Aber der Individualverkehr wird immer wieder auf den Südtiroler Platz ausweichen müssen. Der stellt eine wichtige Nord-Süd-Achse in der Stadt da. Der zusätzliche Verkehr vor dem Bahnhof werde „durchaus verträglich“ für diese Verbindung sein.
„Kein Kollaps“
Dass sich dort möglicherweise mit dem Hotel Europa noch eine zusätzliche Baustelle auftut, macht die Sache aber nicht einfacher. „Natürlich wird diese Baustelle Platz brauchen. Den muss die Stadt Innsbruck auch schaffen“, so Zimmeter, der aber auch meint: „Wir erwarten keinen Kollaps.“
Die Umgestaltung des Bozner Platzes – so der Gemeinderat die durch die Teuerung massiv gestiegenen Kosten absegnet – wird bis Herbst 2024 dauern. Dass der Durchzugsverkehr hier während der Arbeiten wohl über weite Strecken ausgesperrt bleibt, kann durchaus als Testphase gesehen werden.
Denn der Bozner Platz soll eine Begegnungszone werden. Den Pkw-Ausweichverkehr wird dann ebenfalls der Südtiroler Platz schlucken müssen.