Reisen mit AUA bis Ryanair: Welche Regeln für Handgepäck gelten
Von Amina Beganovic
Sommerzeit ist Reisezeit, am Flughafen Wien-Schwechat ist in den kommenden Wochen und Monaten Hochsaison. Die AUA hat darauf nun reagiert und angekündigt, Handgepäck strenger zu kontrollieren.
Handgepäck: Kontrollen werden strenger
Wer kennt es nicht? Das Flugzeug hat seine endgültige Parkposition erreicht, die Anschnallgurte klicken laut auf, das allgemeine Gewusel am Gang beginnt. Und natürlich sind da immer diese Passagiere, die ihre übergroßen Handgepäcksstücke (oft Plural!) aus den Aufbewahrungsfächern wuchten müssen. Selbes Szenario auch umgekehrt beim Boarding. Das kostet Zeit und Nerven – und nicht zuletzt ist großes und schweres Handgepäck auch ein Sicherheitsrisiko.
Um Verspätungen oder Verzögerungen zu minimieren, will die AUA künftig noch genauer auf die Einhaltung der erlaubten Maße beim Handgepäck achten. Welche Regeln gelten nun also – und wie sieht es bei den anderen gängigen Airlines aus?
Welche Regeln gelten bei den Airlines?
Die Bestimmungen fürs Handgepäck sind von Fluglinie zu Fluglinie unterschiedlich, erklären die Reiseexperten des ÖAMTC. Bei den meisten Fluggesellschaften gilt aber die Faustregel: Ein Handgepäcksstück pro Person. Doch genau diese Regel wird von vielen Reisenden gerne außer Acht gelassen. Insbesondere bei den günstigeren Airlines wird allerdings genau kontrolliert, Trolleys und Co. werden oft noch vor der allgemeinen Sicherheitskontrolle abgewogen.
Der KURIER ist in Reiselaune und hat sich bei einer Auswahl der größeren Airlines nach den aktuellen Bestimmungen fürs Handgepäck umgehört. Hier ein Überblick.
Das gilt bei AUA und Lufthansa
Bei den Austrian Airlines sieht es derzeit wie folgt aus: In der Economy Class darf ein Gepäckstück (Umfang maximal 55 x 40 x 23 cm, Gewicht maximal 7 Kilo) sowie eine schmale Laptoptasche mitgeführt werden. In der Business Class sind zwei Gepäckstücke (gleiche Maßangaben) sowie eine schmale Laptoptasche erlaubt.
Alternativ zum Handgepäckstück können Reisende auch einen faltbaren Kleidersack mit den Maßen 57 x 54 x 15 cm transportieren.
>> Mehr Informationen zu den Bestimmungen bei der AUA.
Gleiche Maßangaben fürs Handgepäck findet man bei der Lufthansa. Für all jene, die auf Nummer sicher gehen wollen: Die Lufthansa bietet online einen Handgepäcksrechner an.
Das gilt bei Eurowings und Ryanair
Die deutsche Fluggesellschaft Eurowings ist ein Tochterunternehmen der Lufthansa. Die Regelung für Handgepäck ist hier an eigene Tarife gekoppelt. Kleines Handgepäck, sprich Laptop-, Akten-, Handtasche sowie kleiner Rucksack dürfen 40 x 30 x 25 cm messen. Für größeres Handgepäck (als Option hinzubuchbar) gelten ebenfalls 55 x 40 x 23 cm sowie ein Maximalgewicht von 8 Kilo.
Beim irischen Billigflieger Ryanair dürfen Passagiere ein kleines Handgepäckstück (maximal 40cm x 20cm x 25cm) mit an Bord bringen. Wer mehr zum Sitzplatz mitnehmen möchte, sollte die Maße 55cm x 40cm x 20 cm beachten – und muss entsprechend aufzahlen.
Die Gebühren und Angebote von Ryanair kann man hier im Detail nachlesen.
Das gilt bei Emirates
Die staatliche Fluggesellschaft des Emirats Dubai hat eigene Regelungen fürs Handgepäck, je nach Reiseklasse sowie Abflug- und Zielort. Ein Gepäckstück darf in der Economy Class höchstens 55 x 38 x 22 cm messen und bis zu 7 Kilo schwer sein. Greift man ein bisschen tiefer in die Geldbörse und gönnt sich Premium Economy, kann man sogar Handgepäck bis zu 10 Kilo mitführen (bei gleichen Maßen). Fliegt man hoch hinaus in der Business und First Class, sind bei den Emirates auf Langstreckenflügen zwei Gepäckstücke zu je 7 Kilo erlaubt (maximal 45 x 35 x 20 cm für den Aktenkoffer und 55 x 38 x 22 für die Handtasche). Vielleicht gut zu wissen: Für alle Flüge, die aus Brasilien abfliegen, können bis zu 10 Kilo Handgepäck mitgenommen werden.
Wer sich das alles nicht auswendig merken kann, findet die Bestimmungen der Emirates in Sachen Handgepäck hier zusammengefasst.
Das gilt bei der Iberia
Sucht man Erholung in Spanien, nutzt man mitunter die größte Fluggesellschaft des Landes mit Sitz in Madrid. Man beachte: Die Regeln für Handgepäck variieren hier je nach Reiseklasse sowie Abflug- und Zielort.
Prinzipiell gilt: Bei der Iberia sollte ein Handgepäckstück den Umfang von 56 cm x 40 cm x 25 cm nicht überschreiten. In der Economy Class und der Premium Economy Class darf es zudem schwerer werden, mit bis zu 10 Kilo. "Más pesado" wird es in der Business Class, mit maximalen 14 Kilo. Und: Auf Iberia-Langstreckenflügen sind sogar zwei Gepäckstücke erlaubt – ausgenommen bei Flügen ab den USA.
Alles klar? Falls nicht, kann man hier nochmal nachlesen.
Das gilt bei Finn Air
Die nationale Fluggesellschaft Finnlands ist die sechstälteste noch operierende Airline der Welt. Fliegt man mit den Finnen, hängt die Anzahl der zulässigen Handgepäckstücke von Reiseklasse und dem gebuchten Ticket ab. Obacht: Wenn das Handgepäckstück die maximale Größe bzw. Gewichtsbegrenzung überschreitet, wird für die Unterbringung besagten Gepäckstücks im Frachtraum eine Gebühr von 60,- Euro verrechnet.
Es ist also ratsam, sich beim Reiseantritt an folgende Richtwerte zu halten: Handgepäck sollte nicht mehr als 55cm x 40cm x 23 cm messen, das maximale Gesamtgewicht (Mitnahme einer kleinen Tasche inkludiert) liegt bei 8 Kilo bzw. 12 Kilo (Business). Mehr dazu hier.
Fazit: Wer sich selbst und den anderen Fluggästen Zeit, Ärger und mitunter Geld ersparen möchte, erkundigt sich am besten im Vorfeld bei der gewählten Fluglinie nach den Bestimmungen zum Handgepäck – und hält sich auch daran.