Für Ungeimpfte wird das Skifahren unbequem
Skifahren also nur noch mit 3G-Nachweis, dafür ohne Kapazitätsbeschränkungen. Seilbahner vom Arlberg bis zum Semmering begrüßen den Plan der Regierung für die Wintersaison. Wenngleich die Regelung auch viele offene Fragen aufwirft und die Liftbetriebe administrativ vor große Herausforderungen stellt. „Mit dem Ergebnis können wir gut leben, das ist umsetzbar. Wichtig ist, dass die Abfrage der 3-G-Regeln schon beim Ticketkauf passiert und nicht in einer Halle mit den Gondeln“, sagt Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai-Hochwurzen-Bahnen. Die Sorge geht dahin, dass die Warteschlange am Lift sonst ins Unermessliche wächst.
Deshalb sind die Liftbetriebe gefordert, die Online-Buchung von Skitickets zu forcieren und die 3G-Abfrage daran zu koppeln. Je nachdem, welches der 3-G der Kunde angibt und nachweist, funktioniere dann die Freigabe der Keycard. Wer nur getestet ist, aber einen Sechs-Tage-Pass kauft, bekommt die Freischaltung des Tickets nur für die jeweilige Testdauer. Für die Verlängerung und weitere Freischaltung muss ein neuer Nachweis erbracht werden.
Mit der Impfung zur Wochenkarte
Seilbahnsprecher Franz Hörl hält es auch für denkbar, dass Ungeimpfte gar keine Mehrtagespässe mehr erhalten. „Ich stelle mir das so vor: Jemand, der geimpft ist, kann das breite Sortiment an Tickets genießen, ein Getesteter möglicherweise nur einen Ein- oder Zwei-Tages-Pass“. Das Skivergnügen sei somit an die Immunität geknüpft. Forciert werden soll jedenfalls das Online-Ticketing.
In Niederösterreich, das im Vorjahr als einziges Bundesland flächendeckend auf ein Online-Buchungssystem umgestellt hat, sind die Erfahrungen damit sehr positiv. Man arbeite bereits daran, das System auf die 3-G-Kontrolle zu erweitern. Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Jochen Danninger begrüßt die geplante Regelung für den Wintertourismus. „Ich freue mich, dass klargestellt wurde, dass die Saison für Geimpfte und Genesene beinahe ohne Einschränkungen möglich ist. Für Menschen, die sich trotz zahlreicher flächendeckender Impf-Angebote und der dringenden Empfehlungen einer Hundertschaft an Gesundheitsexperten nicht impfen lassen, wird es zunehmend mühsam. Das ist richtig, denn nur mit einer möglichst hohen Durchimpfungsrate können unsere Gäste und Tourismusbetriebe die Pandemie endlich hinter sich lassen“, sagt Danninger.
Hotellerie soll bei Skipässen helfen
In großen Urlaubsregionen sollen die Hotels den Liftbetrieben viel Registrierungsarbeit abnehmen. „Für das Hotel benötigt man auch den 3-G-Nachweis und die Skipässe können in der Unterkunft gleich mit ausgestellt werden“, erklärt Peter Mitterer von den Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm.
Mit den Rahmenbedingungen könne man heuer jedenfalls wirklich gut planen, erklärt Manuel Kapeller-Hopfgartner, Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Kärnten. Nach dem quasi Totalausfall der vergangenen Wintersaison, soll es heuer so früh wie möglich losgehen. Besonders erleichtert sei man über den Wegfall der Kapazitätsbeschränkungen. „Im Freien war dies eine fast unmöglich umzusetzende Maßnahme.“ Generell handelt es sich laut dem Obmann bei 85 Prozent aller Liftanlagen in Österreichs Skigebieten um offene „Fahrmittel“, nur 15 Prozent seien geschlossen.
Wie die 3-G-Regeln beim Ticketkauf kontrolliert werden, sei laut Kapeller-Hopfgartner noch offen. „Die Kontrolle muss jedenfalls praktikabel sein und im Sinne aller eine einfache Lösung.“ Nur eines habe sich vom Corona-Winter 2020/21 zum bevorstehenden nicht geändert: „Jetzt brauchen wir einmal einen guten Schnee.“