Aufregung um vermeintlichen Impfstopp in NÖ und Burgenland
Im Burgenland wird in den kommenden zwei Wochen vorerst nicht mehr mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft. Stattdessen setzt man auf Biontech/Pfizer und Moderna, heißt es in einem Bericht des ORF Burgenland. Dort wurde allerdings davon gesprochen, dass man genug anderen Impfstoff hätte und man Astra Zeneca nicht verimpfen müsse.
Tatsächlich handelt es sich dabei aber nicht um ein aktives Aussetzen. Der Impfplan der Burgenländer sehe diese Pause so vor. Astra Zeneca liege im Burgenland momentan gar nicht auf Lager.
Das bestätigt ein Sprecher des Landesrates Leonhard Schneemann (SPÖ) auch gegenüber dem KURIER. "Probleme haben wir mit Astra Zeneca derzeit und auch in den nächsten 14 Tagen nicht, denn wir haben bereits alles verimpft am vergangenen Wochenende", heißt es aus dem Büro des Landesrates.
Hoffen auf EU-Lösung
"Ich hoffe, dass in den nächsten 14 Tagen eine Entscheidung zu Astra Zeneca auf europäischer Ebene fallen wird", betonte Schneemann. Den Impfplan bis Mitte Mai könne man im Burgenland jedenfalls einhalten, weil überwiegend Menschen über 65 Jahren und Hochrisikopersonen geimpft werden sollen, die Biontech/Pfizer oder Moderna erhalten. Alles Weitere hänge dann von der Entscheidung auf europäischer Ebene ab.
Schneemann kritisierte außerdem, dass die Bundesregierung zusätzliche Impfstoff-Bestellungen anderer Produzenten abgelehnt habe. Das sei eine "schwere Verfehlung" und habe für zahlreiche Probleme gesorgt.
Gerüchte um Impfstopp in NÖ
Auch in Niederösterreich kursierten am Dienstag Gerüchte, dass die Impfung mit Astra Zeneca ausgesetzt wird. Der Grund: Personen mit einem Termin in einer von 20 temporär eingerichteten Impfstraßen zwischen Donnerstag bis Sonntag bekamen einen neuen Impftermin - zeitlich nahe beim ursprünglichen und in der selben Impfstraße.
Außerdem wurde darüber informiert, dass das passiere, weil sie nicht wie ursprünglich geplant mit dem Vakzin von Astra Zeneca geimpft werden, sondern mit Biontech/Pfizer oder Moderna. Die Vermutung lag nahe, dass sich Notruf NÖ, die Impfkoordinationsstelle des Landes NÖ, nicht an die Empfehlungen des Gesundheitsministeriums und des Impfgremiums halte und deswegen umdisponiert wurde.
Auf KURIER-Nachfrage klärte Notruf NÖ-Sprecher Stefan Spielbichler auf: "Da handelt es sich um einen zeitlichen Zufall. Wir mussten die Impfstraßen umstellen, weil Astra Zeneca weniger liefert, als zuvor angekündigt war." Dadurch verschiebt sich auch der Termin für den zweiten Teil der Impfung um einige Wochen nach vorne, die Betroffenen wurden davon in Kenntnis gesetzt.
Abwarten auf Stellungnahme der EMA
Ob in Vorarlberg weiterhin mit AstraZeneca-Impfstoff immunisiert wird oder nicht, hängt von der Stellungnahme der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) am Donnerstag ab. Das nationale Impfgremium werde sich an dieser Entscheidung orientieren, Vorarlberg wiederum an der Empfehlung des Impfgremiums, so Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag.
Man habe einstweilen für das kommende Wochenende keine Einladungen für Impfungen mit dem umstrittenen Impfstoff verschickt. Das werde man aber nach dem Donnerstag nachholen, falls der Impfstoff von AstraZeneca von der EMA entsprechend bewertet werde.
In Salzburg will sich Gesundheitsreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) weiter an die Empfehlungen des nationalen Impfgremiums halten. "Aktuell setzen wir unsere Impfstrategie wie geplant fort", sagte ein Sprecher am Dienstag zur APA.
Man halte auch am Zeitplan fest, die Lehrerinnen und Lehrer in den Osterferien mit AstraZeneca zu impfen - sofern bis dahin nicht anderslautende Empfehlungen ausgesprochen werden. Von gefährlichen Vorfällen beim Impfen mit AstraZeneca sei in Salzburg derzeit nichts bekannt.
Hinweis: In einer ersten Version dieser Meldung hieß es, dass es im Burgenland genügend anderen Impfstoff gibt. Aus diesem Grund müsse man Astra Zeneca nicht verimpfen. Das wurde korrigiert.