Chronik/Österreich

"Airpower": Van der Bellen kam im Black Hawk

Acht Minuten nach 11 Uhr landet ein Black Hawk, der nicht zur Flugschau gehört: Bundespräsident Alexander Van der Bellen steigt aus seinem speziellen Lufttaxi, das ihn zur "Airpower" nach Zeltweg gebracht hat. Für die wenigen Meter zu den Einsatzkräften im Tower braucht der 78-Jährige aber gute zehn Minuten - Selfie-Jäger schießen mit Handykameras Foto um Foto mit Van der Bellen, der sich mitten im Wahlkampf befindet.

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Doch am Samstag, dem zweiten und letzten Tag der Luftfahrtschau in der Obersteiermark, ist Van der Bellen als Oberbefehlshaber des Bundesheeres vor Ort. Flankiert von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner sowie den steirischen Landesräten Barbara Eibinger-Miedl und Werner Amon (alle ÖVP) besucht er die Einsatzkräfte. Er wolle den neuen italienischen Hubschrauber AW 169 sehen, der die Alouette III ablösen wird, betont Van der Bellen. "Ich verwende das immer wieder als Beispiel dafür, wie groß der Rückstau im österreichischen Bundesheer ist. Die Alouette III sind 50 Jahre im Dienst - kein Auto würde man so lange fahren."

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Vom Programm her ist der zweite Tag identisch mit dem ersten, bis auf einen Unterschied: Gegen 15 Uhr überfliegt ein US-Langstreckenbomber B-52, der von Italien nach Ramstein in Deutschland überstellt wird, das Veranstaltungsgelände. Am Freitag kamen laut Heeresangaben 125.000 Besucher, heute waren es die erhofften 150.000 - das behördlich zugelassene Maximum. Insgesamt besuchten also 275.000 Menschen die "Airpower". Der Rekord aus dem Jahr 2016 - 300.000 Besucher an beiden Tagen - wurde somit verfehlt.

Von Fleisch zu Fisch

6.500 Personen arbeiteten bei der Veranstaltung, 4.500 von ihnen Soldaten. Insgesamt wurden laut Bundesheer 7,5 Tonnen Fleisch, 3,6 Tonnen Salat, vier Tonnen Obst und 500 Kilogramm Fisch verarbeitet, um die Besucher und Mitarbeiter zu verpflegen. 45.000 Liter Mineralwasser wurden an beiden Tagen getrunken.

Das war für alle - Soldaten und Zivilisten - eine Herausforderung und vor allem ein realer Einsatz: Die gesamte Vorbereitung, die ein Jahr gedauert hat, die Logistik, das Einbringen ausländischer Flieger. Doch nun bin ich stolz. Das Wetter war perfekt, die Zusammenarbeit unter enormem Zeitdruck hat wunderbar funktioniert", sagte "Airpower"-Projektleiter Brigadier Prieler.

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Die Anreise war am Samstag dann zäher als am ersten Tag der Veranstaltung: Trotz weniger Parkflächen - 18.000 statt 36.000 - ließen sich die Staus nicht vermeiden. Das Buspark-System entlang der Straße direkt neben dem Fliegerhorst war gut gedacht, doch zu eng für Pkw-Lenker auf dem Weg zu eine der Stellflächen, Radfahrer und Fußgänger auf dem Weg zum Eingang - die drei Gruppen mussten sich eine Fahrbahn teilen.