Linz: Erweiterung der Pädagogischen Hochschule steht unter Kritik
von Laura Hess
Bildung und Klimaschutz sieht man selten im Konflikt. Das neueste Projekt der Diözese Linz am Freinberg beweist jedoch das Gegenteil. Geplant ist eine tiefgreifende technische und thermische Sanierung der Hochschule, die eine Modernisierung und eine damit verbundene Attraktivität der Einrichtung mit sich bringen soll.
Durch die Modernisierung sollen auch neue Lehr- und Fachkräfte angesprochen werden. Ein gemeinsamer Campus würde außerdem die Kosten für den Erhalt und den Betrieb senken. Auch die Attraktivität für Studierende und die Dynamik in Forschung und Lehre würden gesteigert werden. Die Sanierung ist sehr sensibel und kostenintensiv. Sie steht unter der finanziellen Beteiligung des Landes Oberösterreich und der Republik Österreich. Und in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Die Kostenschätzung beträgt rund 70 Millionen Euro.
Das Modernisierungsprojekt steht jedoch im Konflikt mit dem Schutz des Grüngürtels am Freinberg, kritisiert die Bürgerinitiative „Linzer Grüngürtel schützen“ das Vorhaben. Denn der Grüngürtel stehe unter Denkmalschutz, so Christian Trübenbach, Sprecher der Initiative.
Denn diese Ausweitung der Hochschule würde eine weitere Verkleinerung der Kaltluftschneise am Freinberg bedeuten. Diese sei allerdings besonders wichtig für die Linzer Innenstadt, wie eine Stadtklimaanalyse gezeigt hat. Trübenbach fürchtet, dass eine Ausweitung des Campus, ohne massiv in die Natur einzugreifen, unmöglich sei.
Weil die Diözese nun überlegt, alle tertiären Studienmöglichkeiten in Linz an diesem Standort zusammenzulegen, wird auch eine Erweiterung des räumlichen Angebots überlegt.
Erweiterung ins Grüne
Daraus folgert der Sprecher der Bürgerinitiative, dass ein Neu- beziehungsweise Ausbau ins Grünland abzusehen sei. Und er ist überzeugt, dass eine Erweiterung des Gebäudes nicht mit dem Ziel von Linz, Klimahauptstadt zu werden, zusammenpasst.
Die Bürgerinitiative betont in diesem Zusammenhang auch, dass jedenfalls Anrainerrechte zu berücksichtigen seien. Trübenbach: „Es hört sich schon wieder alles so fix und beschlossen an, das ist unverständlich für so ein sensibles Areal mitten in der Kaltluftschneise und dem Naherholungsgebiet.“
Seitens der Diözese wird betont, dass es sich zum jetzigen Zeitpunkt nur um Überlegungen handle. Ab Februar 2023 beginnt der EU-weite Planungswettbewerb. Bis Herbst 2023 soll ein Generalplaner ermittelt werden. Der Baubeginn wird laut Diözese frühesten 2026 sein.