Chronik/Niederösterreich

Wiener Neustadt: Vorhang im Stadttheater ist (vorerst) gefallen

Montagabend fiel zum letzten Mal der Vorhang. Für drei Jahre gehen im altehrwürdigen Stadttheater in Wiener Neustadt die Bühnenlichter aus. Das in die Jahre gekommene Theater wird in den kommenden drei Jahren von Grund auf modernisiert und auch organisatorisch auf neue Beine gestellt. Über den Zuschlag für den fast elf Millionen Euro teuren Umbau können sich zwei hiesige „Platzhirsche“ freuen. Die „koup architekten“ Peter Übersberger und Othmar Krupa zeichneten bereits für sensible Projekte wie das neue Stadtmuseum im Zuge der Landesausstellung 2019 verantwortlich, die „SMP ZT GMBH“ war unter anderem Bauherr der neuen Bahnhofcity von Wr. Neustadt. Beide, tief in der Stadt verwurzelten Unternehmen, fungieren als Generalplaner.

Lange wurde über die Zukunft des 624 Sitzplatz großen Stadttheaters gerätselt. Im Jahr 1668 als Klosterkirche des früheren Karmeliterinnenklosters errichtet, stand zuletzt eine dringende Neuausrichtung im Raum. Die NÖ Kulturwirtschaft, die bereits berühmte Spielstätten wie die Schallaburg, das Landestheater oder Grafenegg organisatorisch unter einem Dach vereint, zeichnet sich in Zukunft auch für das Theater im Herzen Wiener Neustadts verantwortlich. Die restlichen 49 Prozent der neuen Gesellschaft behält die Wiener Neustädter Kul.Tour.Marketing GmbH, der bisherige Betreiber des Theaters. Alle Mitarbeiter werden in die neue Struktur übernommen.

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Was die heiklen Umbaumaßnahmen in dem historischen Komplex anbelangt, gab es Montagabend einen ersten Einblick. „Wie bei den Kasematten oder dem Museum St. Peter an der Sperr vor der Landesausstellung geht es auch beim Stadttheater darum, bauliche Schätze der Stadt gemeinsam behutsam aufzupolieren und auf den – auch technisch – aktuellsten Stand zu bringen“, erklärt Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Wie Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) betonte, sei es wichtig das Haus auf den neuesten Stand der Technik zu bringen, ohne die Charakteristik des einmaligen Raumes zu zerstören. „Das Stadttheater Wiener Neustadt ist mit seiner jahrhundertelangen Tradition und Geschichte eine ganz wichtige Visitenkarte unserer Stadt. Wir verbinden Geschichte mit Gegenwart und Zukunft. Ab 2024 wird dann ein zeitgemäßer, aber dennoch traditioneller Spielplan dafür sorgen, dass wir weiterhin das Theater für Jung und Alt sein werden und gleichzeitig Bühne für die lokale Szene bleiben.“

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Laut Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft wird das Stadttheater nach der Wiederöffnung neues Zuhause der bestehenden Ensembles des Tonkünstler-Orchester und des Landestheater Niederösterreich. „In Kooperation mit dem Kino im Kesselhaus in Krems wird darüber hinaus ein hochwertiger Filmschwerpunkt gesetzt. Selbstverständlich wird der Sparte Kabarett sowie regionalen Kulturinitiativen weiterhin Platz gegeben.“

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Keine Operetten

Gastspiele von Tourneetheatern und Operetten finden nicht mehr im Stadttheater statt, Operetten-Metropole des südlichen Niederösterreichs ist und bleibt Baden. Dafür soll das renovierte Haus lokalen Theaterproduktionen Platz bieten. Die Finanzierung für den Umbau teilen sich die Stadt Wiener Neustadt (ein Drittel) und das Land NÖ.