NÖ: Klimafitte City-Projekte mit weniger Verkehr bescherten Preise
Der millionenschwere Umbau des Amstettner Hauptplatzes befindet sich gerade in der finalen Phase. Bis Ende Oktober soll die Neugestaltung des Cityzentrums mit über 70 neuen Bäumen, neuer Bepflasterung, Verkehrsberuhigung, einem begehbaren Brunnen und vielen Verweilzonen abgeschlossen sein. Beim renommierten Mobilitätspreis des Verkehrsclub Österreich räumten die Amstettner nun für das Projekt bereits einen der begehrten Hauptpreise ab.
Amstetten holte in der Kategorie "Raumordnung und Entsiegelung“, die besonders von der Hagelversicherung unterstützt wurde, den ersten Platz. Mittwochabend wurden die Mostviertler im Odeon Wien vom VCÖ, vom Klimaministerium und den ÖBB geehrt.
Der Umgestaltung des Hauptplatzes war ein umfassender Bürgerbeteiligungsprozess vorangegangen. Der Hauptplatz wurde entsiegelt, erhielt einen versickerungsfähigen Belag und wurde begrünt. Über 70 neue Bäume sind im Schwammstadtprinzip gepflanzt worden. Damit entstand die größte Schwammstadt Niederösterreichs. Dabei wird den Bäumen ausreichend Wurzelfläche geboten und gleichzeitig mittels Granulat viel Speicherraum für Niederschlagswasser geschaffen.
Die erste Bewährungsprobe hat die Schwammstadt beim vergangenen Dauerregen gut gemeistert.
"Starkregen werden durch die Erderhitzung zunehmen. Umso wichtiger ist es, in den Städten und Gemeinden große Asphaltflächen dort, wo es möglich ist, zu entsiegeln sowie das Schwammstadtprinzip konsequent umzusetzen. Die Umgestaltung des Hauptplatzes Amstetten ist dafür ein Vorbild“, gratulierte VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen.
Auch der Sieg in der Kategorie Verkehrsberuhigung ging nach Niederösterreich: Die Landeshauptstadt St. Pölten gewann mit der Neugestaltung des Promenadenrings. Der erste Bauabschnitt wurde heuer im Frühjahr fertiggestellt und zeigt auf 300 Metern, wie sich künftig der gesamte Promenadenring als klimafitter Straßenraum präsentieren wird.
Bäume wurden im Schwammstadtprinzip gepflanzt, die Beschattung des Straßenraums durch Bäume wurde von fünf Prozent auf 50 Prozent verzehnfacht. Der Anteil der Flächen für das Gehen, Radfahren und für Grünraum wurden von 40 auf 80 Prozent verdoppelt.
Der dritte nö. Kategoriesieg ging nach Tulln. Die Lebensdauer von Akkus verlängern und so den Ressourcenverbrauch reduzieren - das ist das Ziel von "ioncycle“ aus Judenau-Baumgarten im Bezirk Tulln. Dort werden Traktionsbatterien von Elektrofahrzeugen repariert. Das brachte beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich in der Kategorie Kreislaufwirtschaft den Sieg.