Strom für 30.000 Haushalte: Zehn neue Windräder drehen sich in Prinzendorf
Von Michaela Höberth
Die beiden Windparks in Poysdorf-Wilfersdorf (Bezirk Mistelbach) und Prinzendorf (Bezirk Gänserndorf) zählen zu den Aushängeschildern der Windkraft Simonsfeld. In den letzten Jahren hat das Unternehmen beide Standorte sukzessive erweitert und mit leistungsfähigeren Modellen ausgestattet, zuletzt wurden 2021 vier neue Windräder bei Poysdorf und zehn neue Anlagen bei Prinzendorf errichtet.
So richtig gefeiert wurde der Ausbau in Prinzendorf aber nie – bis zum vergangenen Freitag, und zwar mit jeder Menge Ehrengästen. Darunter auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), der mehr Tempo bei der Energiewende forderte. „Wir haben in Österreich die Entscheidung getroffen, bis 2030 hundert Prozent unseres Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Dafür sind noch viele Projekte wie diese notwendig – und zwar in allen Bundesländern“, sagte Kogler bei der Eröffnung.
Ins gleiche Horn stieß auch Markus Winter, Technikvorstand der Windkraft Simonsfeld: „Gerade in einer Zeit, in der die Abhängigkeit von fossilen Energien aus Krisenregionen deutlich ist wie nie zuvor, wird klar: Nur der Ausbau der Erneuerbaren macht uns weniger abhängig von Energieimporten, senkt den Strompreis und stärkt den Wirtschaftsstandort Österreich.“ Auch in Prinzendorf hätte es lange gedauert, den Standort zu entwickeln, nämlich gut zehn Jahre. Was es brauche, seien zusätzliche Zonen für Wind- und Sonnenkraftwerke in ganz Österreich, richtete Winter einen Appell an die Politik.
Die zehn neuen Windräder in Prinzendorf produzieren jährlich Strom für 30.000 Haushalte. In ganz Niederösterreich werden laut aktuellen Zahlen des Landes 30 Prozent des Strombedarfs durch Windräder produziert. Einen Weg, den ÖVP-Bürgermeister Helmut Arzt auch in Zukunft weiter mittragen möchte. „Die Windkraft Simonsfeld und die Gemeinde haben hier schon Großes geleistet. Ich freue mich schon auf weitere Projekte.“
Sonnenkraft
„Etwas Großes“ in Sachen erneuerbare Energie entsteht seit Anfang September auch in Trumau (Bezirk Baden): Auf einer Fläche von zehn Hektar wird eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage errichtet. Mit einer Leistung von zehn Megawatt kann sie künftig rund 3.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen.
„Neben Windpark und Wasserkraftwerk folgt nun auch diese Fotovoltaikanlage. Damit sind wir bereit für die erneuerbare Energiezukunft,“ sagt Bürgermeister Andreas Kollross (SPÖ). Bei der EVN will man zur Erreichung der Klimaziele die Leistung der Fotovoltaikanlagen um 300 MW ausbauen. „Diese Anlage hilft dabei, den Zielen unserer Klimainitiative wieder ein Stück näher zu kommen“, sagte EVN-Naturkraft-Geschäftsführer Helwig Überacker.
Die EVN Naturkraft ist Errichter und Betreiber von 72 Wasserkraftwerken, 164 Windkraftanlagen und 13 Fotovoltaikanlagen und erzeugt damit Ökostrom für rund 570.000 Haushalte.