Chronik/Niederösterreich

Stilles Jubiläum in der Kaderschmiede für „Green Jobs“

„Unsere Schüler können anpacken. Dieses Lob ist aus der Wirtschaft oft zu hören.“ Für den Direktor der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft (HLUW) Yspertal im südlichen Waldviertel (NÖ) ist dieses Feedback Bestätigung und Auftrag zugleich. Dass sie ordentlich zupacken können, bewiesen die Schüler erst kürzlich beim Abfischen im Waldviertler Karpfenteich. Doch das Ausbildungsspektrum ist natürlich viel breiter.

Der neue Corona-Lockdown vermieste in diesen Wochen der Umweltschule mit Pioniercharakter die Feiern zum 30-jährigen Jubiläum. Sobald es die Situation wieder erlaubt, werde man das mit den 382 Schülern nachholen, heißt es. Auch drei Jahrzehnte nach der nicht einfachen Schulgründung unter dem Schutzmantel des Stifts Zwettl und vieler Gönner aus dem nö. Wald- und Mostviertel ist die berufsbildende Schule mit Matura, die sich Nachhaltigkeit, Umweltschutz, aber auch technisches und wirtschaftliches Handeln an ihre Fahnen heftet, bundesweit einzigartig. „In dieser Breite und Kombination sind wir nach wie vor allein“, schildert Schulleiter Hackl. Seit zehn Jahren wird neben dem von Anfang an angebotenem Zweig „Umwelt und Wirtschaft“ auch die Fachrichtung „Kommunal- und Wasserwirtschaft“ angeboten. Die fünfjährige Ausbildung zieht Schüler aus nahezu allen Bundesländern an.

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„Weiterhin so erfolgreiche Absolventen ausbilden“, sagt Direktor Hackl, wenn man nach seinen Zielen fragt. Er registriert ein immer stärkeres Interesse aus der Wirtschaft, HLUW-Absolventen direkt ins Berufsleben zu holen. „Wir unterrichten prozess- und teamorientiert. Unsere Abgänger haben ein breites Grundwissen, auf dem die Betriebe für die weitere Ausbildung aufbauen können“, so Hackl. HLUW-ler kommen in der Pharmaindustrie, im medizinischtechnischen Bereich oder in der Maschinenbranche genauso unter, wie bei Umweltbehörden.

Praxis

Produktion, Labor und kaufmännische Arbeit sind jene Sparten, in denen die Schüler auch ihre insgesamt zwölf Praxiswochen ableisten. Dieses Kombi-Wissen hilft den Absolventen immer wieder, mit innovativen Projekten Preise einzuheimsen. Heuer gelang es Francesca Kastner und Lea Klatzl, den „Wissenschaf(f)t Zukunft Preis“ des Landes NÖ nach Yspertal zu holen. Bis nach China reisten Absolventen bereits, um ihre Diplomarbeiten zu präsentieren.

Die im November anstehenden Tage der offenen Tür mit vielfältigen Präsentationen sind heuer nicht möglich. „Wir bieten abendliche Videokonferenzen für interessierte Schüler und Eltern an“, sagt Direktor Hackl. Der Vorteil dabei: „Man kann dabei sehr persönlich und detailreich informieren“.

www.hluwyspertal.ac.at