Chronik/Niederösterreich

Staatsanwälte übersiedeln in Wiener Neustädter Innenstadt

Zuerst gab es ein 38 Mio. Euro teures Projekt eines neuen Sicherheitszentrums für Polizei, Asylamt und Staatsanwaltschaft direkt neben dem Wiener Neustädter Landesgericht. Der großen Präsentation der damaligen Minister Wolfgang Brandstetter (Justiz, ÖVP) und Wolfgang Sobotka (Innenressort, ÖVP) folgte der Ausstieg durch die Nachfolgeregierung. Zu teuer, hieß es.

Nach langer Suche ist nun endlich eine Lösung für das massive Platzproblem im Gerichtsgebäude gefunden. Die gesamte Staatsanwaltschaft übersiedelt mit ihren knapp 50 Mitarbeitern auf das Areal des Sparkassensaales in der Fußgängerzone Neunkirchner Straße. Die Wr. Neustädter Sparkasse baut die dort leer stehenden Räume auf 1.600 Quadratmetern um und vermietet die Räume ab 2021 dem Justizressort. „Das Gericht platzt aus allen Nähten und die Staatsanwaltschaft ist die am leichtesten auszusiedelnde Behörde. Wir benötigen keine Verhandlungssäle, sondern Büros und Besprechungsräume“, erklärt die leitende Staatsanwältin, Barbara Haider. Zu den Verhandlungen erreichen die Staatsanwälte das Gericht zu Fuß in nur wenigen Minuten. Daher sei es auch eine sehr begrüßenswerte Lösung.

Kein Platz im alten Haus

Dringender Handlungsbedarf ist jedenfalls gegeben. „Wir haben statistisch lediglich die Hälfte bis ein Drittel der für den Normalbetrieb erforderlichen Fläche zur Verfügung“, sagt Sprecher Markus Bauer. Der Personalstand der Gerichtsbediensteten und auch bei der Staatsanwaltschaft ging stetig nach oben, der Platz in dem alten Gebäude ist aber immer gleich geblieben.

Bei der Immobilientochter S-Real der Sparkasse freut man sich, "einen tollen Mieter für das traditionsreiche Objekt zu bekommen". Laut Geschäftsführer Wolfgang Weibl werden die alten Arztpraxen und leeren Büros in der Neunkirchner Straße Nr. 17 nach den Plänen von Baumeister Michael Ebner umgebaut. "Nach dem Umbau des Sparkassensaals ist das eine weitere Großinvestition durch die Sparkasse. Wir beleben somit nicht nur die Bauwirtschaft in schwierigen Zeiten, sondern bringen damit auch die für die Innenstadtfrequenz so wichtigen Arbeitsplätze ins Zentrum", sagt Weibl.

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