NÖ: DNA-Analyse bestätigt Wolfsattacke mit 14 toten Schafen
Eine blutige Attacke auf eine Schafherde, die sich Mitte Oktober im Ybbstal abgespielt hat, wurde - wie vermutet - auch wissenschaftlich eindeutig als Angriff eines Wolfs bestätigt.
Wie berichtet, waren in der Prolling in der Gemeinde Ybbsitz fünf Schafe getötet und neun weitere so schwer verletzt worden, dass sie vom geschockten Bio-Bauern Alfred Oismüller notgeschlachtet werden mussten.
DNA-Proben: Eindeutiges Ergebnis
Die nach dem Gemetzel genommenen DNA-Proben ergaben ein eindeutiges Ergebnis.
"Es hat sich bestätigt, dass ein Tier der italienischen Linie am Werk war“, sagt Hans Grundner, der Leiter der Forstdirektion beim Land Niederösterreich auf Anfrage des KURIER.
Wie bereits im Juli beim Wolfsangriff auf Schafe am Königsberg bei Hollenstein dürfte auch in diesem Fall der bereits bekannte männliche Einzelgänger mit der Kennung 269MATK zugeschlagen haben. Damals wurden auf Weiden in der Nähe von zwei Bauernhöfen insgesamt zehn Schafe entweder gleich getötet oder so schwer verletzt, dass sie notgeschlachtet werden mussten.
Der "Italiener"
Der unter Experten als „Italiener“ bezeichnete Wolf stammt aus einem italienischen Rudel. Dort wachsen die Beutegreifer bereits mit dem Selbstverständnis auf, dass Schafe als Beute gesehen werden, weil es viel weniger Wild gibt.
Die schweren Attacken auf Weidetiere und auch der Nachweis eines zweiten männlichen Tieres im voralpinen Grenzgebiet zwischen den Bezirken Amstetten und Scheibbs haben den für das Jagdwesen verantwortlichen LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) dazu bewogen, in der Vorwoche eine Verschärfung des Entnahmerechts für auffällige Wölfe in der NÖ Landesregierung beschließen zu lassen.
Meldungen über Abschüsse gibt es aber bislang nicht.
Im Ybbstal hat es Mitte Oktober auch noch eine dramatische Sichtung eines heulenden Wolfes auf der Terrasse eines Wohnhauses in Hollenstein gegeben. Doch nach den Rissen und diesem Schockerlebnis für eine junge Mutter sei es in dieser Gegend seitdem ruhig geblieben, bestätigt Grundner.
Neuer Wolfsalarm
Dafür sorgt jetzt aktuell der Fund eines toten und angefressenen Schafes auf einer Alm bei Göstling im Bezirk Scheibbs für neuen Wolfsalarm.
"Betroffen ist ein Tier, man muss da vorsichtig sein, ob es ein Wolf war. Wir warten die Analyse der DNA-Probe ab“, sagt Grundner.