Kampf gegen Eis und Ansteckung
Heuer wird alles anders. Auf die Schneeräumtrupps der Straßenmeistereien kommen anstrengende Monate zu, wie man sie bisher noch nie hatte. Wegen der Bedrohung durch das Coronavirus müssen komplizierte und aufwendige Konzepte entwickelt werden, damit es in Belegschaften der Meistereien und der Asfinag nur ja zu keinen Totalausfällen durch Infektions- und Quarantäne-Fälle kommt.
Die Kameradschaft und Kollegialität werde durch die Winterdienstpläne in den Bauhöfen jedenfalls auf die Probe gestellt, ist zu hören. Gemütliches Zusammensetzen in den Kantinen oder Sozialräumen zur Jause oder auf eine Erfrischung nach Dienstschluss wird den Winterdienstlern auf den Dienststellen untersagt werden.
Trennung
An den genauen Vorgaben für die Hunderten Bediensteten der 58 Meistereien des NÖ Straßendienstes werde noch gefeilt, berichtet Sprecher Gerhard Fichtinger. Die Teilung des Personals in zwei Gruppen, unterschiedliche Beginnzeiten der Dienste, damit sich die Gruppen nicht treffen und getrennte Pausen- und Sanitätsräume sind aber Kernpunkte. Vor allem bei der Übernahme der Einsatzfahrzeuge wird Desinfektionsmittel in „rauen Mengen fließen“. Offizieller Starttermin für den Winterdienst in NÖ ist der 1. November.
Bereits fertig und zum Teil auch schon aktiviert ist die Corona-Winterplanung der Asfinag. „Es ist eine logistische Meisterleistung notwendig, um alles durchzuziehen. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg, dass es zu keinem Horror-Szenario kommt“, sagt Heimo Maier-Farkas, Abteilungschef der Asfinag Services Gmbh. 1.100 Mann auf 42 Dienststellen sind neben dem Kampf gegen Schnee und Eis auf den Autobahnen strengen Corona-Regeln unterworfen.
Die Vorkehrungen sind vielschichtig: Die Räumtrupps werden in Kleinstgruppen mit zwei bis sechs Leuten geteilt. Deren Dienstpläne sind zeitlich so getaktet, dass es zwischen den Teams beim Dienststart und am Heimweg kein Zusammentreffen gibt.
Ampelfarben
Die Straßenmeister und ihre Stellvertreter leiten die Dienststellen abwechselnd. In die Planung miteinbezogen werden auch die Farben der Corona-Ampel im jeweiligen Bezirk, schildert Maier-Farkas. Sollte etwa ein Mitarbeiter aus einem „roten“ Bezirk zur Arbeit anreisen, werde man ihn vorsichtshalber an einer Einzelarbeitsstelle einsetzen. Kommt es tatsächlich zum Schlimmsten und eine Straßenmeisterei fällt wegen Covid 19-Fällen aus, muss die Mannschaft des nächstliegenden Bauhofs einspringen.