Heikle Phase: NÖ stockt Intensivbetten mit Beatmung auf
Von Patrick Wammerl
Der Anstieg der Covid-Patienten auf den Intensivstation in Niederösterreich veranlasst auch die NÖ Landesgesundheitsagentur mit ihren 27 Spitälern zum Handeln. Binnen weniger Tage stieg die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen von 80 auf 116 an. Am Dienstag waren 150 Betten mit anderen Intensiv-Patienten belegt und 67 Betten insgesamt noch frei. Wegen der aktuellen Entwicklung werden vorsichtshalber jetzt die bestehenden Intensivkapazitäten mit Beatmungsgeräten aufgestockt.
„Wir analysieren jeden Tag im Krisenstab die entsprechenden Zahlen sehr genau und in Absprache mit den Gesundheitsregionen werden jetzt die bestehenden Intensivkapazitäten mit Beatmungsgeräten von 232 auf 277 aufgestockt“, sagt der Vorstand der Landesgesundheitsagentur, Konrad Kogler.
Durch das Ausschöpfen zusätzlicher Maßnahmen sei man noch in der Lage, insgesamt 320 beatmungsfähige Betten für Niederösterreich zur Verfügung zu stellen. „Aber bei weitem nicht alle für COVID-Fälle“, wie Kogler betont. Bis zu 160 dieser Betten seien durch Verunfallte oder nicht an COVID-19 erkrankte Patientinnen und Patienten belegt.
Derzeit werden in fast allen Kliniken Covid-19-Patienten versorgt und aufgrund der angespannten Situation werden nicht dringliche und nicht zeitkritische Operationen neu verschoben. Sollte es dennoch zu Engpässen im Bereich der Intensivkapazitäten in einzelnen Kliniken kommen, kommt es zu einem regionalen Ausgleich.
Zwei neue Koordinatoren für den Belag der Intensivbetten sollen ein entsprechendes Management garantieren. Zuständig sind der Primar der Anästhesie und Intensivmedizin des Krankenhaus Wiener Neustadt, Helmut Trimmel sowie Primar Christoph Hörmann vom Universitätsklinikum St. Pölten. „Unsere Aufgabe ist es, die einzelnen Kliniken zu unterstützen, um in der derzeitigen Lage die knappe Ressource Intensivbett unter den intensivpflichtigen Covid- und Nicht-Covid-Patienten optimal zuzuteilen.“
Unfälle, Infarkte und Komplikationen
Für Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) dürfe in der Gesundheitskrise folgendes nicht vergessen werden: "Wir benötigen Intensiv-Betten nicht nur für Corona-Patienten, sondern auch für alle anderen Unfälle, Infarkte und schwere Krankheiten. Das kann jeden treffen, jede und jeder kann ein Intensivbett brauchen, nicht nur sogenannte Corona-Risikogruppen."