Chronik/Niederösterreich

Golfen statt baden: Riesenbauprojekt in Brunn am Gebirge wächst

"Wir sind beim Rohbau auf den letzten Metern", sagt David Speiser. Der Geschäftsführer ist mit seinem Unternehmen Greenreb Lizenznehmer des weltweit operierenden "Topgolf"-Konzerns in Mitteleuropa. 

An 100 Standorten in den USA, China, Großbritannien, Deutschland, Australien, Kanada, Mexiko und Dubai betreibt Topgolf Sportanlagen mit besonderem Schwerpunkt auf Entertainment. Eine solche wächst derzeit in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) aus dem Boden.

102 Abschlagplätze

Am Areal neben dem Eventhotel "Pyramide", wo sich einst eine Badeanlage befand, sind bereits die gewaltigen Dimensionen des Bauprojekts sichtbar. "Rund 15 Meter hoch wird der dreigeschoßige Bau", verrät Speiser. "Ein 140 Meter langes, geschwungenes Gebäude mit insgesamt 7.000 Quadratmetern Fläche." Daran schließt ein etwa 200 Meter langes Spielfeld an. Es handelt sich um keinen vollwertigen Golfplatz - über einen solchen verfügt Brunn am Gebirge bereits - sondern um eine riesige Driving Range.

102 Abschlagplätze sind geplant, jeden können bis zu sechs Spieler gleichzeitig nutzen. Dazu wird es ein gastronomisches Angebot geben. "Essen und trinken ist direkt an den Abschlagplätzen möglich, außerdem haben wir verschiedene Bars mit über 300 Bildschirmen im Gebäude verteilt und einen 34 Quadratmeter großen Videoscreen für Sportübertragungen", berichtet David Speiser.

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Der Unterhaltungsfaktor stehe bei Topgolf im Vordergrund: "Es ist eigentlich ein Unterhaltungskonzept mit einer Sportkomponente. Zielpublikum sind nicht die klassischen Golfer, sondern die breite Masse. Darauf zielt auch unsere Preisgestaltung ab, wir wollen für alle erschwinglich sein, bieten auch spezielle Tarife für Familien und Studenten." 

Die erste Anlage in Zentraleuropa hat Greenreb im deutschen Oberhausen eröffnet. "Dort haben wir schon mehr als eine Million Besucher begrüßt, es ist eine der erfolgreichsten Anlagen weltweit", sagt Geschäftsführer Speiser. "Brunn am Gebirge ist ideal für uns als neuer Standort, weil es direkt am Wiener Stadtrand liegt, aber sehr viel Fläche zur Verfügung steht."

300 bis 350 Mitarbeiter

Die Arbeiten seien "voll im Zeitplan", dementiert Speiser Gerüchte über Verzögerungen oder Finanzierungsprobleme, die im Ort kursiert sind. "Das Projekt war von Anfang an durchfinanziert", betont er. Ein genauer Eröffnungstermin könne derzeit noch nicht genannt werden: "Vielleicht noch heuer, das ist aber unsicher." Jedenfalls werde man im Juni mit der Aufstellung der riesigen Pfosten beginnen, die das Ballfangnetz tragen werden. "Danach gibt es noch viel Arbeit auf der Baustelle, wir verbauen ja sehr viel Technologie", betont Speiser.

Auch das Management-Team werde bereits zusammengestellt, verrät der Geschäftsführer. Danach folgen weitere Mitarbeiter. 300 bis 350 sollen es insgesamt werden. "Wir rekrutieren regional."

Im Rahmen aller Bestimmungen

Kritik gab es seitens der Anrainer in Brunn am Gebirge wegen der Dimensionen des Projektes und der zu erwartenden Besucherfrequenz. "Wir haben Parkplätze direkt auf dem Gelände und das Hauptgebäude wird sich sehr harmonisch in die Umgebung einfügen", versucht Speiser, die Bedenken zu zerstreuen.

Bürgermeister Andreas Linhart (SPÖ) betont, dass sich das Projekt "im Rahmen der Bestimmungen“ bewege. Man halte sich sowohl an die Bebauungsvorschriften als auch an die Flächenwidmung. Auch das Genehmigungsverfahren der Gewerbebehörde sei bereits positiv abgeschlossen. Der Bau laufe in Übereinstimmung mit der Widmung des Grundstückes. Diese lautet auf „Grünland-Sport“.