Chronik/Niederösterreich

Gegen Schotterabbau: SPÖ Theresienfeld beugt sich Druck der Bürger

Rechtlich verhindern kann die Gemeinde das Projekt vermutlich nicht, dafür wird der Gegenwind von Politik und Bevölkerung massiv stärker. Die SPÖ Theresienfeld lenkt in der Debatte um ein geplantes Schotterabbau-Gebiet neben der alten Fischer Deponie ein und beugt sich den Protesten der Bürger.

Nach einer hitzigen Bürgerversammlung Dienstagabend im Gemeindesaal mit über 100 Teilnehmern stellt sich nun auch SPÖ-Bürgermeisterin Ingrid Klauninger hinter die Bevölkerung und gegen das Projekt.

Staub und Lärm 

Die Firma „Mayer & Co GmbH“ plant neben der früheren Deponie auf rund 10 Hektar ein neues Schotterabbau-Gebiet. Weil die nächste Wohnsiedlung nur 300 Meter entfernt und der Ort bereits durch die Kiesgruben massiv beeinträchtigt und zerklüftet ist, laufen Anrainer dagegen Sturm. Besonders die Staub- und Lärmbelastung regt auf.

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als gehe die SPÖ-Führung mit den Plänen konform, was selbst in den eigenen Reihen für Widerstand sorgte. Beim Infoabend mussten Klauninger und die Ortsführung allerdings Farbe bekennen, zu groß ist die Verunsicherung. Auf die Firmenvertreter prasselten bei der Präsentation ihres Vorhabens viele kritischen Fragen ein.

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Firma will UVP umgehen

Um sich eine UVP zu ersparen, wolle man das Abbauprojekt auf Etappen umsetzen. In Summe geht es um eine Kubatur von zwei Millionen Kubikmeter Schotter. „Seit vielen Jahren leidet die Bevölkerung schon unter großer Staubbelastung, die sich aufgrund der Topografie und den dauerhaften Windströmungen über den gesamten Ort verteilt. Auch das Ortsbild ist schon seit Langem einfach furchtbar, insbesondere sind Aufnahmen aus der Luft, die den gesamten Ort zeigen, eine einzige Schande“, sagt Bürgermeisterin Klauninger

Raumordnung erlaubt Schotterabbau

Nachdem sich die ÖVP schon lange gegen das Vorhaben stemmt, gibt es nun auch ein klares „Nein“ der SPÖ.

Ob das etwas bringt, wird sich erst weisen. Die Genehmigung eines solchen Vorhabens nach dem Mineralrohstoffgesetz liegt nicht im Wirkungsbereich der Gemeinde, sondern bei der Bezirkshauptmannschaft sowie beim Land NÖ. Was die Raumordnung für die Gewinnung grundeigener mineralischer Stoffe anbelangt, ist Theresienfeld als „weiße Gemeinde“ ausgewiesen.

Damit bestehe grundsätzlich grünes Licht vor den Abbau.