Flugpolizei: Nach vier Jahren muss Spatenstich wiederholt werden
Von Patrick Wammerl
Fast auf den Tag genau vor vier Jahren luden der damalige Innenminister Wolfgang Sobotka und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) zur Grundsteinlegung für den Bau der neuen Einsatzzentrale der Flugpolizei nach Wiener Neustadt. Am Donnerstag muss dieser Termin mit teils neuen Protagonisten wiederholt werden. Denn nach dem Regierungswechsel hatte FPÖ-Innenminister Herbert Kickl die Pläne der Vorgängerregierung über Bord geworfen und das Projekt gekippt.
Politisch hatte die Angelegenheit mächtig Staub aufgewirbelt. Im nö. Landtag war deshalb sogar eine Resolution beschlossen worden, sich im Ministerium für Wiener Neustadt als Standort einzusetzen.
ÖVP und SPÖ verlangten von Kickl „Pakttreue“, doch der zeigte allen Beteiligten die kalte Schulter. Sein Plan war, die Flugeinsatzstelle in Wien zu belassen und einen zweiten Standort in Schwechat auszubauen. Doch es kam anders. Nach dem erneuten Regierungswechsel wurde das ursprüngliche Projekt von Kickls Nachfolger Karl Nehammer (ÖVP) wieder ausgegraben.
Für den neuen Leiter der Flugpolizei des Innenministeriums, Christian Stella, bringen die neuen Strukturen eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität rund um den Standort Meidling. Wien war bisher die größte und bedeutendste aller acht Flugeinsatzstellen in Österreich. Mit der Übersiedlung auf das Gelände der Sondereinheit Cobra nach Wiener Neustadt fallen mehrere Hundert Starts und Landungen pro Jahr mitten im Wiener Wohngebiet weg.
Rodung
Gebaut wird für knapp zwölf Millionen Euro ein Hangar für bis zu acht Helikopter samt Flugschule und Platz für die Wartungen. Bis zu 45 Personen sollen auf dem Areal ab Herbst 2022 Dienst versehen. Am 15. März war Start der Rodungen. Am Donnerstag erfolgt die Grundsteinlegung durch Nehammer, Mikl-Leitner, Stella und Bürgermeister Klaus Schneeberger.