Demo gegen Supermarkt auf „der grünen Wiese“
Von Katharina Zach
„Einen Öko-Markt auf eine grüne Wiese zu bauen, ist wie eine Wohnung mit offenem Kühlschrank zu kühlen“, stand auf einem der Transparente zu lesen. „Wiese – ja natürlich“, auf einem anderen. Dutzende Demonstranten der Initiative „Auf der grünen Wiese“ hatten sich Freitag früh vor der Rewe-Zentrale in Wiener Neudorf eingefunden, um ihren Unmut kundzutun. Unmut gegenüber einer geplanten Billa-Filiale auf einer – allerdings als Bauland gewidmeten – Wiese am Ortsrand der Hinterbrühl.
Bereits 2021 hatte Billa das Projekt eingereicht, es wurde seitens der Behörde negativ beurteilt, das Landesverwaltungsgericht verwies das Projekt wieder zurück an den Start. Nach Weihnachten gab es wieder einen negativen Bescheid. In der Hinterbrühl dürfen aktuell Grundstücke nur dann mit mehr als 300 m2 bebaut werden, wenn ein öffentliches Interesse besteht. Ein solches sahen Gemeinde und BH nicht. Billa hält dennoch an den Plänen fest, adaptierte diese, um einen „grünen Billa“ zu errichten, samt Photovoltaikanlage und Dachbegrünung.
Das reicht den Gegnern aber nicht. Es sei absurd zu glauben, ein ökologisches Projekt könne ein funktionierendes Ökosystem ersetzen, sagt Architekt Peter Klein, der früher viel für Rewe geplant hatte. „Das ist Greenwashing“. Zudem gebe es im Umkreis von 1.600 Metern drei weitere Filialen, darunter eine 500 Meter entfernt im Ortszentrum. Auch um diesen Nahversorger fürchten die Gegner.
Positive Aspekte
Bei der Demo stellten sich auch Rewe-Verantwortliche den Fragen der Projektgegner. Sie betonten, dass der Standort im Ort bestehen bleibt – auch als Billa, wenn gewünscht. Man habe eine Adaptierung des alten Marktes bereits eingereicht.
Sonst gab es keine inhaltlichen Annäherungen. Man sei von dem Projekt überzeugt. Es gebe viele positive Aspekte und viel Marktpotenzial, sagt Projektleiter Jörg Tschurlovitsch. So würden etwa 200.000 Einkaufsfahrten zu anderen Billa-Filialen wegfallen. Zudem gibt Tschurlovitsch zu bedenken, dass die Wiese Bauland sei. Werde hier kein Billa errichtet, dann etwas anders. Das aber will die Bürgerinitiative verhindern. Sie fordert eine Rückwidmung.