Amstetten: Dem Planungsmarathon folgte endlich der Startschuss für Badneubau
Mit Superlativen, wie „Leuchtturmprojekt“ und „Meilenstein in der Stadtgeschichte“, wurde der Neubau des Amstettner Hallen- und Freibades bei der Grundsteinlegung am Freitag bedacht. Ein anderer Superlativ, nämlich die präliminierten Baukosten, die aufgrund der Kostensteigerung bereits auf rund 26 Millionen Euro geklettert sind, wurde beim Festakt nicht direkt ausgesprochen.
Nach jahrelangen Planungen, Um- und Ergänzungsentwürfen, begleitet von heftigen politischen Diskussionen mit der SPÖ, gab die schwarz-grüne Stadtregierung nun den Startschuss für das Allwetterbad. Alle Altersgruppen, die Sportvereine, die Umweltgemeinden und nicht zuletzt der Tourismus würden profitieren, versicherte Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP). Gerade in den derzeit herausfordernden Zeiten soll Amstetten vorangehen und in Arbeitsplätze investieren, sprach der Stadtchef die schwierige finanzielle Situation an. Viele Firmen aus der Region würden von Aufträgen profitieren.
„Es wird ein leistbares Bad sein“, versprach Haberhauer, um dann vom Badeparadies zu schwärmen. Das Hallenbad bekommt ein Schwimmbecken mit sechs Bahnen. Indoor werden 600 Besucher Platz finden. Ein Erlebnisbecken mit Strömungskanal, ein Kleinkinderbecken und eine Rutsche, die über den Außenbereich wieder ins Innere führt, sind weitere Highlights. Im Außenbereich (1.000 Plätze) wird es ein Multifunktions- und Erlebnisbecken, einen Wasserspielpark, samt Kinderbereich und die nächste Rutsche geben. Ein frei zugängiges Freizeit- und Sportgelände kommt ebenfalls.
Schwimmer werden also auch im Freien auf ihre Kosten kommen. Das war in ersten schwarz-grünen Sparplänen nicht so vorgesehen und sorgte für eine Protest-Kampagne der SPÖ. Neu ist auch eine multifunktionale Gastronomie, die die Bäder bedient, aber auch davon abgekoppelt wirtschaften wird. Ebenso geplant: ein Vereinsgebäude, in das Sportschützen, Flugverein und Ski-Klub einziehen werden. Architekt Robert Gobli kündigte an, das Projekt werde in puncto Nachhaltigkeit und Energieeffizienz vorbildlich sein. Dachbegrünung und Fotovoltaikflächen für 540 kwp sind vorgesehen.
Landeshilfe
Weil das Bad „wichtig für die Stadt, das Umland und das Land ist“, kündigte Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer (ÖVP) eine namhafte Fördersumme an, die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) demnächst kundtun werde.Die Umlandgemeinden werden sich beim Betrieb mit Frequenzbeiträgen beteiligen, kündigte Hinterholzer, die Bürgermeisterin der Nachbargemeinde Oed ist, an.
Bei der Feier waren auch die Repräsentanten der SPÖ, die im Gemeinderat den Planungen und der Finanzierung eine Absage erteilten, dabei. Grundsätzlich sei man für das Bad, stemme sich aber gegen die finanzielle Unberechenbarkeit, so SP-Vizebürgermeister Gerhard Riegler zum KURIER. Dass zum Baustart, die Höhe des Landesbeitrages noch nicht klar sei, sei „symptomatisch“. Die SPÖ schmollt auch, weil ihr Dauerwunsch nach einer Saunalandschaft vorerst nicht verwirklicht wird.
Das Bad bleibt wohl weiterhin Polit-Zankapfel.