Berühmtes Mozart-Schloss wird bei Sotheby's versteigert
Von Patrick Wammerl
Wenn es um das musikalische Erbe von Wolfgang Amadeus Mozart geht, gibt es kaum einen geschichtsträchtigeren Ort als Schloss Stuppach am Fuße des Semmering. Das berühmte „Mozart-Schloss“ im niederösterreichischen Gloggnitz im Bezirk Neunkirchen wird am 14. Dezember bei einer Live-Auktion in New York versteigert.
Keine Nachkommen
26 Jahre lang war das Gebäude, dessen älteste Teile fast 1.000 Jahre alt sind, im Besitz des Linzer Unternehmers Reinhard Zellinger und dessen Frau Rita. In der Zeit haben die Schlossherren die weitläufige Anlage „mit enormem Aufwand liebevoll restauriert und zu einem beliebten Treffpunkt für Fans der klassischen Musik, des Theaters und gepflegter Klubveranstaltungen gemacht“, erklärt das Paar. Nun will man sich von dem historischen Gebäude trennen, da das Paar keine Nachkommen hat.
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Interessenten brauchen ein dickes Börserl
Die Bandbreite der Vorverkaufsschätzung liegt laut „Österreich Sotheby's International Realty“ zwischen 3,95 und 9,95 Millionen Euro. Ab 1. Dezember können sich Interessierte melden. Wer an der Versteigerung teilnehmen möchte, muss eine stattliche Kaution hinterlegen.
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2018 hatten die Zellingers schon einmal einen Versuch unternommen und den Marktwert des Anwesens ausgelotet. Über diverse Plattformen stand das Schloss damals für 11 Millionen Euro zum Verkauf. In den vergangenen Monaten habe man einige Spezialisten damit beauftragt, einen geeigneten Käufer für das Objekt zu finden – auch international.
Das Schloss am Fuße des Semmerings wurde im Jahr 1130 erstmals erwähnt. Das Anwesen mit 15.000 Quadratmetern Grundfläche umfasst den Angaben zufolge rund 50 Zimmer, davon vier Schlafräume, mehrere Bäder, ein Kino und eine Bibliothek. Weitere Bestandteile der Immobilie sind die Requiem-Kapelle und ein Verlies. Rita und Reinhard Zellinger haben das Objekt in den 1990er-Jahren erworben, renoviert und zum Veranstaltungsort gemacht.
Mozarts Requiem
Das Schloss war einst Wohnsitz von Franz Anton Graf von Walsegg, der bei Wolfgang Amadeus Mozart anlässlich des Todes seiner Frau Anna ein Requiem in Auftrag gab. Mozart starb während der Arbeit an dem Werk, das dann von seinem Schüler Franz Xaver Süßmayer nach vorliegenden Skizzen fertiggestellt wurde. Das Requiem befand sich im Schloss, bis es in die Österreichische Nationalbibliothek gebracht wurde.