40-Jähriger tot unter Parkdeck: Obduktion wurde angeordnet
Von Patrick Wammerl
Er war erst 40 Jahre alt und dürfte niemandem abgegangen sein. Ein Obdachloser, der anscheinend durch keine sozialen Einrichtungen aufgefangen wurde, ist vergangene Woche leblos unter der Auffahrtsrampe des ehemaligen Leiner-Parkdecks in der Wiener Neustädter Innenstadt aufgefunden worden. Laut NÖN wurde der leblose Körper beim Kontrollgang eines Mitarbeiters der Parkraumbewirtschaftung in einem von Obdachlosen und Drogenabhängigen genutzten Unterschlupf entdeckt. Jede Hilfe kam zu spät.
Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, handelt es sich bei dem Toten um einen Mann, der zuletzt vor einigen Monaten im Bezirk Neunkirchen eine Meldeadresse hatte. Beim Sozialservice der Stadt Wiener Neustadt war nichts über den Unterstandslosen bekannt, heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus. Dafür war er bei der Polizei kein Unbekannter. In den vergangenen Wochen gab es mehrmals Zwischenfälle, bei denen der 40-Jährige mit dem Gesetz in Konflikt kam.
Gerichtsmedizin
Weil bei der Totenbeschau durch den zuständigen Amtsarzt der Stadt, Viktor Hladky, keine erkennbare Todesursache festgestellt wurde, regte der Mediziner bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eine gerichtsmedizinische Untersuchung des Leichnams an. „Wir haben eine Obduktion in Auftrag gegeben und warten auf das Ergebnis“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Erich Habitzl.
Aufgrund der Vorgeschichte des Mannes kann auch eine Drogen-Intoxikation nicht ausgeschlossen werden. Indes ist in politischen Kreisen eine Debatte entbrannt. „Menschen sollten nicht im Freien schlafen müssen“, so SPÖ-Vizebürgermeister Rainer Spenger. Wie die Recherche ergab, waren bei den Notschlafstellen der Stadt vergangene Woche aber Betten frei.