Chronik/Burgenland

Die Urlaubssaison in den Weinbergen beginnt

Zwischen Reben die Natur genießen, Weine verkosten und das kleinste Weinbaugebiet des Burgenlandes erkunden. Unterkünfte von urig bis luxuriös laden Touristen ins Südburgenland ein. Die Kellerstöckl werden seit einigen Jahren zur Tourismusattraktion in den Weinbergen des Südens. 112 Kellerstöckl werden vermietet, pro Jahr kommen fünf bis zehn dazu.

Heuer haben die Weinberg Chalets am Weinberg in Deutsch Schützen, Bezirk Oberwart, eröffnet. Jennifer und Patrick Plank haben die Ferienhäuser neu errichtet und begrüßen nun ihre ersten Gäste. Aus anfänglich einem Kellerstöckl sind durch die Platzverhältnisse drei geworden. „Wir hatten für drei Stöckl unseren Plan eingereicht und dann sind wir aufs Ganze gegangen und haben gleich alle drei gebaut“, sagt Plank, die selbst im Gesundheitsbereich tätig war.

Buchungen

Wegen der Pandemie gestaltete sich der Bau schwierig. „Im ersten Jahr, von Corona, hat noch alles gut geklappt bei den Bauarbeiten, im zweiten Jahr hatten wir dann Probleme“, schildert die Unternehmerin. Doch nun sind die Weinberg-Chalets fertig und bieten auf zwei Ebenen mit ihren rund 70 Quadratmetern ein besonderes Urlaubserlebnis. „Jedes Chalet verfügt über eine private Infrarotkabine für zwei Personen, es gibt auch einen Pool“, sagt Plank. Selbstgemachte Marmeladen und frisches Gebäck werden den Gästen geliefert.

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„Dieser Betrieb ist zwar kein klassisches Kellerstöckl, passt aber in unser Sortiment genau hinein, weil er mitten am Weinberg ist“, erklärt Tourismusmanager Harald Popofsits. Fünf bis zehn Betriebe kommen pro Jahr dazu, die Nachfrage nach dem besonderen Urlaubserlebnis ist gut. Das zeigen auch zahlreiche andere Projekte, wie das Chaletdorf am Hannersberg, das im Vorjahr eröffnet wurde, oder das Projekt „My Kellerstöckl“ in Strem, das gerade umgesetzt wird.

Popofsits hat das Kellerstöckl-Projekt im Südburgenland seit den Anfängen begleitet, „die Entwicklung war in den vergangenen beiden Jahren schon sensationell“. Im Vorjahr habe es rund 30.000 Nächtigungen bei den Betrieben gegeben. Der Großteil der Besucher kam aus Österreich, da viele wegen der Pandemie auf Fernreisen verzichtet haben.

„Wir hoffen, viele Gäste aus dieser Zeit auch als Stammgäste wieder zu begrüßen“, sagt der Tourismusmanager. Derzeit seien die Buchungen noch verhalten, wegen der Omikron-Welle, und auch der Krieg in der Ukraine bereite den Menschen Sorgen. „Wir machen uns aber keine Sorgen. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Leute immer kurzfristiger ihren Urlaub buchen, es wird auch heuer wieder für alle passen“, ist sich Popofsits sicher.

Viele Kellerstöckl haben auch eine Kooperation mit dem deutschen Ferienhaus-Anbieter Novasol. „Hier war das Ziel, auch internationale Gäste aus dem deutschsprachigen Raum für diese Art Urlaub zu begeistern“, sagt Popofsits. Doch bis jetzt vereitelte vor allem die Pandemie diesen Plan. „Sofern die Zahl der Infizierten wieder weniger wird, können wir hier sicher viele Gäste gewinnen. Die deutschen Urlauber bleiben dann nicht nur zwei Nächte, sondern die ganze Woche, so können die Betriebe noch mehr Wertschöpfung generieren“, sagt Popofsits, der für die Kellerstöckl eine rosige Zukunft sieht.

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Profitieren würde auch die Region. Die Gäste wohnen hier nicht nur, sondern konsumieren auch und besuchen Sehenswürdigkeiten. Familie Plank setzt auf Kooperationen mit Winzern, um Weinverkostungen zu organisieren. „Wir haben auch E-Bikes zum Ausleihen, damit die Gäste auf eigene Faust die Gegend erkunden können“, sagt Jennifer Plank. Sie und ihr Mann freuen sich jedenfalls schon auf ihre Gäste am Weinberg.

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