Norbert Hofer ist neuer FPÖ-Chef im Burgenland
Von Thomas Orovits
Der Kampf David gegen Goliath wurde beim 33. ordentlichen Landesparteitag der FPÖ Burgenland auf offener Bühne ausgetragen. Neben Bundesparteichef Norbert Hofer (49) stellte sich Ex-Landtagsabgeordneter Manfred Haidinger (57) im Martinihof der erzroten Industriegemeinde Neudörfl den 151 Delegierten.
Nachdem der seit 2005 amtierende Landesparteichef Hans Tschürtz nach der Landtagswahl, bei der die FPÖ ein Drittel der Stimmen verlor und aus der Landesregierung flog, seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte, schien alles klar.
Ex-Landesrat Alexander Petschnig wurde von der Parteispitze zum Nachfolger designiert. Als kurz darauf auch Haidinger seine Anwartschaft anmeldete, wurde es in der auf 9,8 Prozent geschrumpften Partei unruhig.
Man befürchtete eine Spaltung oder zumindest einen tiefen Riss in der Partei. Zwei Tage vor dem Parteitag zog Petschnig zurück und bat den Burgenländer Hofer, einzuspringen. „Das ist nichts, was mir persönlich nützt“, rief Hofer in den Saal. Er mache das, damit „die Landesgruppe wieder in die Höhe kommt“.
„Weg vom Establishment, hin zu Umbruch und Rundumerneuerung“, lautete die Botschaft Haidingers an die Delegierten.
Er beklagte sich, dass ihm die Kandidatur sehr schwer gemacht worden sei, „ziemlich alle Taschenspielertricks wurden angewandt“, so der Bundesheer-Gewerkschafter Haidinger.
„Genau das geht nicht, immer nur zu jammern“, konterte Hofer. Man müsse „begeistern“. Sein Appell an die Delegierten: „Zusammenhalten, zusammenhalten, zusammenhalten“.
Hofer erhielt 75,8 Prozent der Stimmen, Haidinger 24,2. Dass Hofer begeistert war, ist zu bezweifeln, bei seiner Kür zum Bundesparteichef kam er auf 98,3 Prozent.
Stellvertreter statt Landesparteiobmann
Haidinger stellte sich umgehend hinter den neuen Parteichef. Mit seiner Bitte, Vizeparteichef zu werden, fiel Haidinger ebenso durch wie Ex-Klubchef Geza Molnar und Nationalrat Christian Ries. Nur Petschnig übersprang die 50-Prozent-Marke. Zusammenhalt sieht anders aus.