Doskozil gegen Corona-"Showimpfungen"
Von Thomas Orovits
Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat sich am Rande einer Pressekonferenz als Impfskeptiker zu erkennen gegeben: Aus seiner Sicht seien noch zahlreiche Fragen offen, für deren Beantwortung die Bundesregierung zuständig sei. Etwa, welche Nebenwirkungen die Covid-19-Impfung habe, ob sie auch für Allergiker verträglich sei, ob der Impfstoff "gentechnisch verändert" sei oder ob Geimpfte Überträger von Covid sein könnten. Erst wenn diese Fragen geklärt sind, werde er sich impfen lassen, so Doskozil, der sich auch gegen "Showimpfungen" aussprach, also Politiker als Testimonials.
Auf die KURIER-Frage, ob die Impfung des designierten US-Präsidenten Joe Biden vor laufender Kamera nicht für die Unbedenklichkeit des Vakzins spreche, erwiderte Doskozil, dass Biden vorher wohl umfassend informiert worden sei: "Was für den künftigen amerikanischen Präsidenten gilt, muss auch für die Burgenländer gelten", so der rote Landeshauptmann.
Das Burgenland beginnt voraussichtlich im Jänner mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. Geplant sei eine erste Tranche mit rund 5.800 Impfdosen, teilte der Koordinationsstab Coronavirus des Landes am Dienstag mit.
Die ÖVP hat mit Kritik ob Doskozils Skepsis vor den vor dem Jahreswechsel geplanten Corona-Impfungen gegenüber reagiert. Diese sei "nicht nachvollziehbar", findet die stellvertretende ÖVP-Generalsekretärin und -Gesundheitssprecherin Gabriela Schwarz.
Doskozils mangelndes Vertrauen in die europäische Zulassungsbehörde schaffe "unnötige Verunsicherung", meinte Schwarz. "Mit seinen impfskeptischen Äußerungen stellt sich Doskozil jedenfalls auf eine Stufe mit den Corona-Verharmlosern der FPÖ rund um Klubobmann Kickl (Herbert, Anm.) und befeuert wirre Verschwörungstheorien noch mehr", kritisierte Schwarz.