Tatar nicht mehr Mattersburg-Trainer

Nahaufnahme des Gesichts eines Mannes mit hellblauen Augen.
Ex-Coach Lederer ist Interimslösung.

Alfred Tatar wurde am Montag als Trainer des Erstligisten SV Mattersburg beurlaubt. Sportdirektor Franz Lederer übernimmt interimistisch.

Bundesliga-Absteiger Mattersburg liegt nach zwölf Runden der Ersten Liga nur auf dem 6. Platz. Am Freitag verlor Mattersburg bei Tatars Ex-Verein Vienna 1:3. Es war Tatars letztes Spiel als Mattersburg-Trainer. Der 50-jährige Niederösterreicher hatte erst im Sommer die Hohe Warte gegen das Pappelstadion getauscht.

Klub-Chef Martin Pucher war am Freitag Hohen Warte vor Ort und ließ sich übers Wochenende Zeit, seine Entscheidung zu treffen. Montag ging es dann ganz schnell. Tatar verabschiedete sich noch am Vormittag vor ein paar Klub-Mitarbeitern, Assistent Markus Karner leitete das Training, Tatar holte sich im Büro des Klubchefs seine Beurlaubung ab. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2015.

Ultimatum

Pucher erklärte: "Es ist nicht meine Art, einen Trainer nach nur vier Monaten zu beurlauben. Aber wir brauchen eine Trendwende. Sechs Niederlagen in zwölf Spielen sind zu viel." Wobei Pucher betont, nie den sofortigen Wiederaufstieg gefordert zu haben. Aber er wollte vor allem eine Besserung bei den Auswärtsspielen sehen. Nach dem 0:4 in Lustenau gab es eine lange Besprechung und ein Ultimatum. Pucher: "Ich wollte fair sein und gab ihm eine weitere Chance mit fünf Punkten aus den nächsten drei Spielen." Mattersburg gewann daheim gegen Lieferung, verlor aber in St. Pölten und bei der Vienna. Das war's.

Am Nachmittag teilte Pucher der Mannschaft die Entscheidung mit. Wobei er aber auch seine Spieler in die Pflicht nahm. "Es wird im Umgang mit den Spielern eine Kehrtwendung um 180 Grad geben. Sie sind Profis, die zeitlichen Belastungen für sie werden höher werden." Wer nicht mitziehen will, dem stellt er die Rute ins Fenster. "In nächster Zeit sind Kaderveränderungen nicht ausgeschlossen. Wenn einer nicht will, dann kann er gehen."

Assistent Markus Karner und Sportdirektor Franz Lederer betreuen die Mannschaft. Lederer, der im November 50 Jahre wird, war von November 2004 bis zum Abstieg im Sommer 2013 Cheftrainer. "Wenn der neue Trainer da ist, dann ist er wieder Sportdirektor und Karner ist wieder Assistent", sagt Pucher. Einen zeitlichen Rahmen für die Trainersuche gibt er sich nicht.

Alfred Tatar wirkte nach der Entscheidung etwas betroffen, war aber am Nachmittag wieder gefasst. Er sagte: "Ich bedankte mit bei Klubchef Pucher für das Vertrauen, das ich leider nicht mit sportlichen Erfolgen rechtfertigen konnte. Ich übernehme die Verantwortung für den nicht runden Herbst."

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