Kein Sieger bei Klopps Rückkehr nach Dortmund

Die Dortmunder und ihre Zigtausenden Anhänger haben ja schon einige Fußballfeste gefeiert: in der Bundesliga, in der Champions League, einst und kürzlich. Aber so ein Spiel wie gestern im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gab es im westfälischen Fußballtempel noch nicht allzu oft.
Er war wieder da. Der Rekordtrainer, der Meistermacher, der Doublegewinner, der Bayern-Schreck. Jürgen Klopp. Er kam allerdings diesmal als Gegner zurück nach Dortmund, als Cheftrainer des nicht minder stolzen FC Liverpool. "So ist Fußball, wenn man ein Kind ist", hatte der Deutsche im Vorfeld dieser emotionalen Partie gesagt, "man spielt gegen seine besten Freunde."
Und wie das eben so ist unter Freunden, umgegangen wird nicht immer nett miteinander. Klopp und seine Liverpooler ärgerten die favorisierten Borussen. Mit dem 1:1 erarbeitete sich Liverpool eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag.
Geliebtes Chaos
Es war rasch zu sehen, dass zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die nicht nur die Klubhymne ("You’ll never walk alone") verbindet. Dortmund und Liverpool, beziehungsweise Klopp und sein Nachfolger Thomas Tuchel, versprechen Vollgas-Fußball. Soll heißen: Attackieren statt Abwarten, Chaos statt Balance.

Geglückter Konter

Die Partie blieb flott, hektisch, unterhaltsam. Tuchel setzte mit der Einwechslung von Sahin auf noch mehr Kontrolle im Zentrum – und bekam sie. Der Rückstand war rasch ausgeglichen: Nach einem kurz ausgeführten Eckball köpfelte Dortmund-Kapitän Hummels, einst einer der Lieblingsschüler von Klopp, ein (48.).
Am Ende kamen sogar noch Taktik-Liebhaber auf ihre Kosten. Es wurde belagert und darauf geachtet, die Abpraller im Mittelfeld unter Kontrolle zu bekommen. Die ganz große Torchance zum Sieg fand keine der beiden Mannschaft mehr vor.
Cleverer Titelträger
Ebenfalls Viertelfinale gespielt wurde auf drei anderen Plätzen. Und das gar nicht so schlecht. So ebnete etwa der FC Sevilla, der Europa-League-Sieger der vergangenen beiden Jahre, den Weg zum neuerlichen Halbfinaleinzug: Die Andalusier gewannen im Baskenland gegen Athletic Bilbao mit 2:1.
Athletic Bilbao -
FC Sevilla 1:2 (0:0)
Tore: Aduriz (48.) bzw. Kolodziejczak (56.), Iborra (83.)
SC Braga -
Schachtar Donezk 1:2 (0:1)
Tore: Eduardo (89.) bzw. Rakizkij (45.), Ferreyra (75.)
Borussia Dortmund -
Liverpool 1:1 (0:1)
Tore: Hummels (48.) bzw. Origi (36.)
Villarreal -
Sparta Prag 2:1 (1:1)
Tore: Bakambu (3., 63.) bzw. Brabec (45.+4)
Rückspiele am 14. April
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