Das Heu bitte nicht rauchen

Ein Mann und eine Frau halten gemeinsam ein Vogelnest in ihren Händen.
Hypo, ÖVP-Obmanndebatte, MaHü: Die Zitate der Woche zu politischen Dauerbrennern - und zu Abseitigem.
Ein Mann und eine Frau halten gemeinsam ein Vogelnest in ihren Händen.

Er ist kein Freund der leisen Töne: Bei einer Pressekonferenz zum Thema Naturschutz hat Neo-Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter Grün-Landesrätin Ingrid Felipe einen Heuballen überreicht – mit folgendem verbalen Beiwerk: „Ich bin ja ein konservativer Politiker, deshalb überreiche ich auch etwas Konservatives.“ Undd danach: „Aber bitte nicht rauchen.“
Ein lächelnder Mann in Hemd und Krawatte hält sein Jackett über der Schulter.

Damit aber noch nicht genug für eine Woche. Kurz davor ließ Rupprechter wissen, was er vom ÖH-Vize der Wiener Universität für Bodenkultur hält – dieser hatte die Zusammenlegung von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium kritisiert: "Mein Freund, von einem aus Mecklenburg-Vorpommern brauchen wir uns nicht sagen zu lassen, wie wir Wissenschaftspolitik gestalten. Als ich studiert habe, herrschte dort noch Realsozialismus."
Ein Mann gestikuliert während einer Sitzung, während zwei weitere Personen im Hintergrund sitzen.

Beinahe lieblich mutet da die Aussage von Grünen-Vizechef Werner Kogler über Klaus Liebscher an – im Vergleich gesehen: "Das ist ja so als würde man Graf Dracula zum Chef einer Blutbank machen", meint Kogler zu dem Umstand, dass Liebscher als Hypo-Aufsichtsratschef auch Vorsitzender der Hypo Task Force ist.
Ein lächelnder Mann im Anzug mit Krawatte sitzt in einem Raum.

Rudolf Hundstorfer hingegen ist immer für einen Lacher gut. Auch am Telefon: "Manche glauben zunächst, das ist ein Schmäh. Denen sage ich dann, dass ich nicht der Callboy vom Radio bin." Der Sozialminister kümmert sich seit kurzem nämlich auch persönlich um Beschwerde-Anrufer - und überrascht dabei.
Eine ältere Frau mit roter Brille und Winterjacke sitzt in einem Café.

Die MaHü, auch so ein Dauerbrenner – auch für die Grünen: "Eigentlich sind alle freundlich. Nur eine Dame ist mit einem Schreikrampf in ihre Wohnung zurückgerannt, als sie uns gesehen hat", berichtet die Grüne Susanne Jerusalem von Hausbesuchen in Mariahilf.
Zwei Männer in Anzügen sitzen in Sesseln und unterhalten sich.

Ein weiterer Akt in der ÖVP-Obmanndebatte: "Michael Spindelegger ist ein Gefangener im Finanzministerium", befindet Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. Er will einen entfesselten Parteichef.
Ein Mann in Anzug und Krawatte gestikuliert während eines Gesprächs.

Der wiederum gibt sich betont entspannt: "Ich kenne Leitl lange, und man darf da nicht dünnhäutig sein."
Zwei Männer in Anzügen sitzen in Sesseln und unterhalten sich.

Das versteht auch Leitl: "Gerade gute Freunde müssen Kritik aneinander üben", meinte der dann.
Ein Mann mit grauem Haar wird von Reportern interviewt.

Ein Freudscher Versprecher? "Wir haben mit Jochen Danninger einen Staatssekretär und vor allem mit Reinhold Mitterlehner einen Regierungschef." Oberösterreichs ÖVP-Landesparteichef Josef Pühringer verspricht sich.
Ein Mann im Anzug mit lila Krawatte spricht vor einem ÖVP-Hintergrund.

Kein Versprecher, sondern eine ganz konkrete Behauptung ist diese Aussage des neuen ÖVP-Generalsekretärs Gernot Blümel: „Europa ist in unserer DNA verankert." Wissenschaftlich noch nicht bewiesen, allerdings.
Ein Mann in einem hellblauen Hemd stützt seinen Kopf in seinen Händen.

Das wird noch schwerer zu beweisen, im wissenschaftlichen Sinne zumindest: "Wir sind verliebt in Europa", schmachtet NEOS-Chef Matthias Strolz.
Ein Mann mit Brille berührt nachdenklich seine Nase.

Weniger freudestrahlend verkündete SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos dieses Urteil: "Tony Blair, Gerhard Schröder und auch Viktor Klima haben damals die falsche Autobahnausfahrt genommen."
Ein Mann mit Brille und Anzug gestikuliert vor einer Backsteinmauer.

Nochmals der Ex-Verteidigungsminister, ganz kampferprobt: „Die ÖVP kämpft mit den NEOS. Wir kämpfen vorwiegend mit der Mobilisierung." Aha.
Porträt eines lächelnden Mannes mit kurzen blonden Haaren.

Andere Worte findet NEOS-Chef Matthias Strolz für diese Lage – er ist recycelt gerne: "ÖVP und SPÖ sind unsere Steinbrüche. Überall, wo Ruinen der Macht herumstehen, gehen wir rein, schauen, was wir brauchen können."

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