Heinisch-Hosek unterstützt längere Kindergartenpflicht

Eine Frau mit kurzem braunem Haar gestikuliert vor einem gelben Hintergrund.
Der von Karmasin geplante Gratiskindergarten für Vierjährige schaffe "Chancengleichheit".

Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek hat sich am Sonntag über die Ankündigung von Familienministerin Sophie Karmasin, dass das verpflichtende Gratis-Kindergartenjahr bereits für Vierjährige kommen soll, erfreut gezeigt. "Ich begrüße, dass es sich endlich abzeichnet, dass auch für die Vierjährigen das Gratiskindergartenjahr kommt", erklärte sie.

Eindeutig sei, dass Kindergärten "erste und ganz zentrale Bildungseinrichtungen sind", so die Ministerin. "Kinder werden in den elementarpädagogischen Einrichtungen ihren individuellen Stärken und Bedürfnissen entsprechend bestmöglich gefördert und auf die Schule vorbereitet", erklärte sie in ihrem Statement gegenüber der APA.

Man könne bei der Bildungsförderung "gar nicht früh genug anfangen, deshalb ist ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr besonders wichtig", so Heinisch-Hosek. "Wir wollen Chancengleichheit für alle Kinder schaffen - unabhängig vom finanziellen Hintergrund der Eltern", sagte die Ressortchefin.

FPÖ: "Möglichkeit von Ausnahmen"

Zustimmung zu den Plänen kam auch von der FPÖ: "Wenn es um die Ausmerzung von Sprachdefiziten geht, ist der Vorschlag der Familienministerin zu unterstützen", so die Freiheitliche Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller. Gleichzeitig verwies sie darauf, dass es für die FPÖ wichtig sei, "dass es für Eltern auch die Möglichkeit von Ausnahmen gibt", etwa wenn Wege zum nächsten Kindergarten zu weit sind oder Kinder bei Tageseltern gut betreut werden, könne man diese Kinder nicht zu einem Kindergartenbesuch zwingen.

Team Stronach: "Sozialistische Handschrift"

Kritisch äußerte sich das Team Stronach: Die Bemühungen würden "ganz deutlich" eine "sozialistische Handschrift" zeigen, die Kinderbetreuung werde immer mehr zur Angelegenheit des Staates. Diese Entwicklung sei gesellschaftspolitisch bedenklich und in Wahrheit ein Warnsignal dafür, dass unser Sozialsystem nicht mehr funktioniert", so Team Stronach-Familiensprecher Leo Steinbichler.

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