Guter Olympia-Start für Österreichs Segler

Ein österreichischer Katamaran segelt auf dem Wasser.
Die österreichischen Segler haben am Mittwoch in Rio de Janeiro einen soliden Start in die olympischen Regatten hingelegt. Bei schwierigen Bedingungen landeten sowohl die beiden 470er-Besatzungen nach jeweils zwei als auch das Nacra-17-Duo nach drei Wettfahrten auf einstelligen Zwischenplätzen. Die 49er Nico Delle Karth/Niko Resch starten am Freitag in ihre Konkurrenz.

Wind, extreme Druckunterschiede und Winddreher haben den Aktiven das Leben in der Guanabara-Bucht auf beiden gefahrenen Bahnen schwergemacht. Es herrschte eine Bandbreite von fünf bis 50 Knoten. In diesem Nervenspiel war es daher erfreulich, dass es die 470er-Besatzungen Matthias Schmidt/Florian Reichstädter und Lara Vadlau/Jolanta Ogar es auf die Plätze fünf bzw. sieben schafften. Thomas Zajac/ Tanja Frank sind im Nacra 17 ebenso Fünfte.

Vadlau/Ogar hatten aber vorerst noch einen eingebrachten Protest gegen die Neuseeländerinnen laufen. Nach Auffassung der Österreicherinnen hätten die London-Olympiasiegerinnen Jo Aleh/Polly Powrie, ein Boot mit absolutem Medaillenpotenzial, den Vorrang von Vadlau/Ogar missachtet, woraufhin diese korrigieren mussten. Die achtplatzierten Niederländerinnen Afrodite Zegers/Anneloes van Veen bezeugten die Darstellung der OeSV-Asse.

Aus sportlicher Sicht gesehen waren Vadlau/Ogar in der ersten Wettfahrt mit Rang drei sehr gut gestartet. In der zweiten Wettfahrt fällten die Europameisterinnen aber eine falsche windtaktische Entscheidung, woraufhin sie sich zwischenzeitlich auf Platz 17 wiedergefunden haben. Fünf Ränge machten Vadlau/Ogar dann noch gut und wurden demnach Zwölfte. Danach begann das Warten auf die Entscheidung im eingebrachten Protest.

Gut lief es für Schmidt/Reichstädter. Nach einem dritten Rang zum Auftakt lagen die beiden in der Folge-Wettfahrt kurzfristig sogar in Führung, fielen jedoch noch auf Platz neun zurück. Als Fünfte sind sie in der Zwischenwertung jedoch punktgleich mit den Dritten gut im Rennen. Die beiden zeigten sich super-glücklich, bei nicht erwarteten Bedingungen sei es gut gelaufen. Einschränkend sei aber die bittere Pille des Rückfalls in Wettfahrt zwei.

Auch bei Zajac/ Frank stand noch ein Fragezeichen hinter ihrem Endergebnis des ersten Tages, sie hatten einen Protest der Australier Jason Waterhouse/Lisa Darmanin gegen sich. Sollte dem stattgegeben werden, würde ein zwölfter Rang aus der Wertung fallen. Dafür steht Platz vier aus der zweiten Wettfahrt. Eine dritte angesetzt gewesene Wettfahrt wurde nicht mehr gesegelt. Ob diese am Donnerstag nachgeholt wird, war vorerst offen.

Für Zajac brachte der Tag jedenfalls eine Achterbahnfahrt der Gefühle: "Wir sind beim ersten Rennen sehr gut rausgekommen und haben uns komplett eingeparkt. Und im zweiten Rennen war es anders rum, da sind wir schlecht rausgekommen." Zum Protest: "Als wir durchfahren wollten, hat er (Australier, Anm.) eine Böe bekommen und hat die Richtung gewechselt. Es war eine knappe Geschichte. Wir werden versuchen, uns zu verteidigen."

Grundsätzlich herrschten am Auftakttag von drei von vier österreichischen Booten andere Bedingungen als man sie in dreieinhalb Jahren Vorbereitung in diesem Revier kennengelernt hat. "Es war schon sehr anstrengend. Es war alles neu für uns, es war eine komplett andere Windrichtung", sagte Frank im ORF-Interview. "Der Wind hat die ganze Zeit herumgedreht. Es war gerade für den Kopf sehr anstrengend." Für Donnerstag wurde erneut viel Wind vorhergesagt.

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