Erst beim Trainerjubel checkten Zajac/Frank die Medaille

"Unglaublich! Es dauert noch, bis ich das wirklich checke, aber die Freude ist sehr, sehr, sehr groß", sagte Vorschoterin Frank. "Wir haben uns bemüht, jeden Moment zu genießen und zu behalten. Ich glaube, den werden wir in unserem Leben nie vergessen. Dieser ganze Druck ist dann abgefallen. Unglaublich, dass wir eine Medaille heimgebracht haben", meinte Zajac.
Eine Medaille haben die WM-Vierten von heuer und zweifachen EM-Vierten schon mehrmals knapp verpasst. "Es war damals richtig hart, aber es hat uns geholfen, wir haben daraus gelernt. Es ist ja nicht nur einmal passiert, wir haben das danach anscheinend immer gut analysiert, auch unsere Fehler. Jetzt haben wir alles richtig gemacht", wusste die 23-jährige Frank.
Österreichs Olympia-Team wartete in Brasilien noch auf die Medaille, am elften Wettkampftag in Rio war es so weit. "Das war ganz schön hart die letzten Tage. Vielleicht habe ich ein bisschen einen Fehler gemacht, die Medien zu verfolgen. Es war schon hart, was da drinnen steht. Es hat den Druck um einiges erhöht" erzählte Zajac.
Man habe mit dem Sportpsychologen eine ziemlich gute Arbeit gemacht. "Er hat uns eingetrichtert, wir dürfen nicht an diese Medaille denken, sondern ans Segeln. So simpel wie es ist, war es schwer, aber wir haben einen guten Job gemacht", sagte Zajac. "Man freut sich für sich selbst, dass man es schafft. Es war unser größtes Ziel, aber es freut uns natürlich auch, dass wir Österreich damit geholfen haben", erklärte Frank.
Im entscheidenden Rennen lieferten sie in eindrucksvoller Manier ab. "Auf der Wettfahrt selber waren wir um einiges cooler, als ich dachte. Wir haben unseren Job gemacht, wir wussten, wir dürfen nicht Punkte rechnen. Ich habe mir die Punkte davor gar nicht angeschaut, ich wusste, es ist alles knapp. Wir wussten wir müssen am Start riskieren und vorne wegfahren", schilderte der Steuermann.
Nach der letzten Bahnmarkte fragte er seine Bootspartnerin, wie es steht. "Wie schaut es aus, Tanja, haben wir das, haben wir die Medaille? Tanja sagte, ich glaube ja. Wir sind dann durch das Ziel und haben geschaut, ob unsere Trainer jubeln. Und ab dem Zeitpunkt, als sie zu jubeln begonnen haben, war es unglaublich, als ob ein Film an einem vorbeirennt. Es ist unbeschreiblich. Die Bronzene fühlt sich wie Gold an."
Dem 30-jährigen Zajac darf man das glauben. Er war im März 2009 beim Klettern in einer Wiener Halle 14 Meter abgestürzt, brach sich den ersten und zweiten Lendenwirbel und entging knapp einer Querschnittlähmung.
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