Prozess um Gruppenvergewaltigung in Asylheim

Ein Kruzifix steht auf einem Tisch mit Gesetzbüchern und zwei Kerzen.
Drei Afghanen sollen eine Frau aus der Mongolei misshandelt und missbraucht haben.

Drei Männer aus Afghanistan, 20 bzw. 21 Jahre alt, haben sich am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung verantworten müssen. 40 Minuten lang sollen sie eine Frau aus der Mongolei eingesperrt, vergewaltigt, geschlagen und bedroht haben. Die Verdächtigen verantworteten sich zunächst nicht voll geständig. Anders als erwartet hat es am Mittwoch jedoch kein Urteil gegeben. Die Verhandlung wurde zur Gutachtenserörterung vertagt. Ein neuer Termin wurde noch nicht fixiert.

Zu der Tat soll es im vergangenen Dezember nach dem gemeinsamen Konsum von Alkohol in einem Kärntner Asylwerberheim gekommen sein. Bei der Frau wurden danach massive Verletzungen vor allem im Genitalbereich festgestellt. Sie gab an, von den drei Männern der Reihe nach vergewaltigt worden zu sein. Der vierjährige Sohn der 30-Jährigen war während der Tat ebenfalls in der Wohnung. Wie viel der Kleine mitbekommen hat, blieb in der Verhandlung zunächst offen. Ein Nachbar gab an, Schreie der Frau gehört zu haben. "Bitte, bitte, mein Baby, mein Baby, bitte nicht", soll sie gefleht haben.

Unterschiedliche Versionen

Die Angeklagten tischten dem Schöffensenat höchst unterschiedliche Versionen der Ereignisse auf, wie sie auch früheren Aussagen widersprachen. Einer sagte, er sei zu einer versuchten Vergewaltigung geständig, "berührt" habe er die Frau aber nicht. Wohl aber habe er sie festgehalten, als sich ein anderer über sie hermachte. Dieser sprach zunächst von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr. Als der Dolmetscher auf Geheiß seiner Anwältin den Paragraf 201 des Strafgesetzbuchs - Vergewaltigung - Wort für Wort übersetzte, gestand der Mann schließlich ein, dass die Frau sich nicht freiwillig auf Sex mit ihm eingelassen habe.

Der dritte Angeklagte, von dem auch DNA-Spuren am Körper des Opfers gefunden wurden, erzählte, die Frau habe ihn zum Geschlechtsverkehr eingeladen. Dazu sei es dann auch gekommen, danach habe sich das Paar angezogen und getanzt. Er sei dann zu Bett gegangen. Später, als er noch einmal aufgestanden war, habe er sie mit den anderen beiden Männern gesehen. Geholfen habe er ihr nicht, es sei ihm sehr übel gewesen.

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