"Es schaut aus wie nach einer Katastrophe"
Längst sind die "harten" Klänge der Kultband Metallica von Sonntagnacht auf den Pannonia Fields II verhallt. Nur noch einige wenige Besucher sind am frühen Montagnachmittag auf dem Festivalgelände "übrig geblieben". Zu ihnen gesellten sich hunderte – überwiegend ungarische – Mülltouristen. Mit Anhängern kamen die Müllsucher angereist, um Holzpfosten, einwandfreie Zelte, Sitzgarnituren oder Kühlschränke abzutransportieren.
"Es ist unfassbar, hier schaut es aus wie nach einer Katastrophe", sagt eine Schaulustige, die sich vor Ort ein Bild von den Aufräumarbeiten machen wollte. Drei bis vier Tage wird es noch dauern, bis die Arbeiten am Gelände, das am Montag noch einer Müllhalde glich, beendet sind.
Am Montag zogen die Einsatzkräfte Bilanz, so auch das Rote Kreuz. "Wir haben 2800 Patienten versorgt, etwa 100 Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht – die meisten in das Krankenhaus Kittsee", sagt Thomas Horvath, Sprecher der Hilfsorganisation, zum KURIER. Am Freitag mussten Fans mit Kreislaufproblemen und Sonnenbränden behandelt werden. Samstag und Sonntag wurden von den 120 Sanitätern und acht Notärzten vor allem Patienten mit Schürfwunden und Knöchelverletzungen versorgt.
Etwa 400 Pannen-Hilfseinsätze – von der leeren Autobatterie bis zum verlorenen Schlüssel – verzeichnete man beim ÖAMTC.
Die Polizei zieht eine "grundsätzlich positive Bilanz", endgültige Zahlen gebe es aber noch nicht, da noch immer Anzeigen eintreffen.
Fundbüro
Nickelsdorfs Bürgermeister Gerhard Zapfl zeigt sich am Montag zufrieden mit dem Ablauf des Festivals in seiner Gemeinde. "Die Anreise am Freitag hat dank des guten Verkehrskonzeptes gut funktioniert. Die Abreise hat sich halt etwas in die Länge gezogen", so Zapfl.
Für Gegenstände, die die Besucher am Festivalgelände vergessen haben, wurde in der Gemeindestube ein Fundbüro (02146/2201) eingerichtet. "Durchschnittlich bleiben etwa 100 Geldbörsen und an die 40 Handys liegen", sagt der Ortschef. Kann man die Besitzer eruieren, werden die Sachen zugeschickt.
Todesfall: Obduktion soll Klarheit bringen Nach einem reibungslosen Auftakt bei der Anreise Freitagmittag wurde das Nova Rock kurze Zeit später von einem tragischen Todesfall überschattet. Der 24-jährige Reinhard B. aus Niederösterreich war Freitagnachmittag auf dem Gelände zusammengebrochen, er starb auf dem Weg ins Krankenhaus – der KURIER berichtete. Zunächst hieß es, der Mann sei aufgrund eines Herzfehlers verstorben. Der Bürgermeister aus der Heimatgemeinde des 24-Jährigen, Josef Windpassinger aus Großharras, dementierte das. "Seine Eltern haben mir gesagt, dass ihr Sohn keinen Herzfehler hatte. Er sei zwar als Kind wegen verdächtiger Herzgeräusche unter ärztlicher Kontrolle gewesen, ein Herzfehler wurde aber letztendlich nicht diagnostiziert", so Windpassinger. Durch eine Obduktion soll nun die Todesursache eruiert werden.
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