Wissen/Wissenschaft

Comeback durch Wiederansiedlung: Diese zwei Arten haben es geschafft

„Das beste Wiederansiedlungsprojekt ist das, das nicht notwendig ist“, sagt Johannes Fritz. Der Biologe hat sein Berufsleben der Rettung des Waldrapps verschrieben. Der schräge Vogel – in Europa vor 350 Jahren ausgerottet – befindet sich Dank Aufzucht per Hand und Flugtraining im Aufwind. Für andere Spezies wie Auerochse und Dickwurzeliges Löffelkraut gibt es hierzulande wohl keine Rettung.

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Rote Liste

In Österreich gelten 33 Prozent der Pflanzen, 27 Prozent der Säugetiere und Vögel sowie 60 Prozent der Amphibien und Reptilien als gefährdet; jede dritte Art steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Jede hat ihren speziellen Platz im Öko-System. Selten gelingt ein Comeback.

Isolierte Populationen als Gefahr

„Die Rückkehr der Luchse ist ein Teilerfolg“, heißt es beim WWF. Seit den 1970er-Jahren bemüht sich die Naturschutzorganisation, Europas größte Katzenart wieder anzusiedeln. Damals wurden neun Tiere in der Region Turrach ausgesetzt. Ohne Erfolg. 2011 bis 2017 waren es fünf Exemplare, darunter ein Wildfang aus der Schweiz. Im Vorjahr konnten Spuren von knapp 40 Luchsen nachgewiesen werden. Doch: „Werden nicht bald wieder Luchse freigelassen und Lebensräume verknüpft, droht eine genetische Verarmung der getrennt voneinander lebenden Populationen“, warnen die WWF-Artenschützer.

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Auch der Hundsfisch hat es noch nicht ganz geschafft. Seit 1975 galt der kleine Verwandte des Hechts infolge von Trockenlegung und Flussregulierung in der Donau als ausgestorben. 1995 tauchte eine isolierte Population von ca. 6.000 Individuen am Fadenbach zwischen Eckartsau und Orth wieder auf. Umgehend schuf der Nationalpark Donau-Auen frostfreie Rückzugstümpel für die Schlamm liebende Spezies.

Reserven im Zoo

2012 begann der Tiergarten Schönbrunn mit der Nachzucht. Durch das Aussetzen von Jungtieren konnte sich der Bestand erholen, das Verbreitungsgebiet ausweiten. Bis heute hält der Wiener Zoo „Reserven – für den Fall eines Bedarfs in der Wildbahn“. Denn „die Lage des Hundsfisches ist weiterhin kritisch“.

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