Neue Fakten über die gesunde Kraft der Nüsse
Von Ernst Mauritz
Wenn Michael Glei ein Müsli isst oder einen Salat zubereitet, gibt er immer noch zusätzlich ein paar Nüsse dazu. Und wenn ihn zwei Stunden vor dem Abendessen der Hunger überkommt, überbrückt er die Zeit "mit einer kleinen Handvoll Nüsse".
Michael Glei hat an der Friedrich-Schiller-Universität Jena den "Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie" inne und befasst sich seit vielen Jahren mit den gesundheitlichen Aspekten von Nüssen: "Seit ich das tue, versuchen meine Familie und ich, Nüsse in den täglichen Speiseplan zu integrieren."
Eine Handvoll Nüsse täglich (rund 20 Gramm) kann das Risiko für Herzgefäßerkrankungen um rund 30 Prozent, jenes für Krebs um 15 Prozent, und generell das Risiko für einen frühzeitigen Tod um 22 Prozent senken.
Der hohe Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren vermindert das Gesamtcholesterin und verbessert das Verhältnis zwischen gutem HDL- und schlechtem LDL-Cholesterin.
Elastische Gefäße
Für Walnüsse ist sogar ein "Health Claim" – eine gesundheitsbezogene Angabe auf Verpackungen – zugelassen, wonach sie die Elastizität der Gefäße günstig beeinflussen: Und das ist ein Schutzfaktor gegen Arterienverkalkung. Inhaltsstoffe von Nüssen senken Entzündungswerte im Blut und Faktoren, die Stress für die Zellen bedeuten.
Aber machen sie nicht auch dick? "Nein", sagt Glei, "nicht, wenn man sie in seine Ernährung einbaut und dafür anderes weglässt". Nüsse sind aufgrund ihres Fett- und Ballaststoffgehalts Sattmacher.
Die ungesättigten Fettsäuren erhöhen die stoffwechselbedingte Wärmeproduktion – "das steigert den Grundumsatz, den Energieumsatz in Ruhe, und wirkt einer Gewichtszunahme entgegen". Überdies nimmt der Körper die Fettsäuren aus den Nüssen nicht zur Gänze auf.
Bei sehr dunklen und schon bitter schmeckenden Nüssen sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie überröstet wurden. "Ungesalzen und roh bzw. moderat geröstet sind sicher die gesündesten Varianten." Und welche Nüsse sollte man bevorzugen? "Ich bin für einen Mix", sagt Glei. "Schon deshalb, weil es schwer ist, immer das Gleiche zu essen."