Wie ein Antikörper-Cocktail vor Infektionen schützen kann
Der Antikörper-Cocktail der US-Biotechnikfirma Regeneron wird normalerweise bei Risikopatienten eingesetzt, um bei einer Corona-Infektion schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen. Ob es eine Corona-Infektion verhindern kann, haben sich nun Forscher und Forscherinnen im Zuge einer Studie mit 2475 Teilnehmern und Teilnehmerinnen angesehen.
Deutliche Reduktion
Die teilnehmenden Personen hatten im Zeitraum von 96 Stunden Kontakt mit einer im selben Haushalt lebenden, mit Corona infizierten Person gehabt. Einem Teil wurde das Antikörper-Präparat Regen-Cov verabreicht, dem anderen ein Placebo - die Forscher und Forscherinnen beobachteten, wie häufig sich eine symptomatische Corona-Erkrankung entwickelte.
Eine symptomatische Infektion entwickelte sich bei elf von 753 Teilnehmern in der Regen-Cov-Gruppe (1,5 %) und bei 59 von 752 Teilnehmern in der Placebo-Gruppe (7,8 %).
In den Wochen 2 bis 4 hatten insgesamt 2 von 753 Teilnehmern in der Regen-Cov-Gruppe (0,3%) und 27 von 752 Teilnehmern in der Placebo-Gruppe (3,6%) eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion (relative Risikoreduktion: 92,6%). Auch asymptomatische Infektionen konnten durch das Antikörper-Präparat deutlich reduziert werden.
Bei den Teilnehmern, die sich dennoch infizierten, verkürzte Regen-Cov die Dauer der symptomatischen Erkrankung und die Dauer einer hohen Viruslast.
Obwohl die weltweite Impfrate steigt, sei es laut den Wissenschaftern und Wissenschafterinnen nach wie vor wichtig, weitere Behandlungs- und Präventionsmethoden gegen Covid-19 zu erforschen - vor allem angesichts der Mutationen. Auch für Menschen mit schwachem Immunsystem, die nach einer Corona-Impfung nicht ausreichend Antikörper aufbauen, seien zusätzliche Optionen wichtig.
Erst kürzlich hatte der Hersteller Regeneron eine erweiterte Zulassung des Antikörper-Cocktails Regen-Cov von der US-Arzneimittelbehörde erhalten.
Die Behörde betonte, dass Regen-Cov nicht als Prophylaxe vor der Ansteckung mit Corona zugelassen sei, sondern nur nach der Ansteckung verwendet werden dürfe. Der Cocktail sei kein Ersatz für eine Impfung gegen Corona. Die FDA empfiehlt dringend, sich impfen zu lassen.
Anfang des Jahres gab Deutschland bekannt, 200.000 Dosen zu einem Stückpreis von 2.000 Euro für die Behandlung von Hochrisikopatienten zu kaufen.