Wirtschaft

Heimische Wirtschaft kommt weiter nicht in Schwung

Die Wirtschaft in Österreich springt weiter nicht an. Im zweiten Quartal stagnierte die Wirtschaftsleistung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe sich gegenüber dem ersten Quartal 2024 nicht verändert, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Dienstag zu seiner Schnellschätzung mit. 

Es sei bereits das achte Quartal in Folge mit schwacher wirtschaftlicher Dynamik. Das letzte deutliche Plus gab es zu Beginn des Ukraine-Kriegs im zweiten Quartal 2022.

Bau und Industrie darben

Vielen Unternehmen machen die höheren Zinsen zu schaffen. Das bekommt beispielsweise die Bauwirtschaft zu spüren. Hier sank die Wertschöpfung im zweiten Quartal um 0,8 Prozent. 

Auch die Industrie, die unter rückläufigen Exporten leidet, schrumpfte - um 0,6 Prozent, wie das Wifo errechnete.

Besser lief es im Dienstleistungssektor, wobei es auch hier mit dem Handel, dem Verkehr und bei Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben Bereiche mit einem Rückgang gab. 

Der Konsum der privaten Haushalte fiel mit einem Minus von 0,5 Prozent erneut verhalten aus.

Eurozone: Wirtschaft stärker gewachsen als erwartet

In der Eurozone hat das Wirtschaftswachstum im Frühjahr überraschend das Tempo vom Jahresauftakt gehalten. Im zweiten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mit. Analysten hatten für April bis Ende Juni im Schnitt einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent erwartet. In Österreich stagnierte die Wirtschaftsleistung im 2. Quartal.

  Bereits zu Beginn des Jahres war die Wirtschaft in den 20 Ländern des gemeinsamen Währungsraums um 0,3 Prozent gewachsen. Im Jahresvergleich meldete Eurostat für das zweite Quartal einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent.

In den vier größten Volkswirtschaften der Eurozone zeigten sich deutliche Unterschiede bei der Wirtschaftsentwicklung. Während die Konjunktur im Spanien weiter auf vergleichsweise hohen Touren läuft und das BIP um 0,8 Prozent zulegte, schrumpfte die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend (-0,1 Prozent). In Frankreich kam die Wirtschaft mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent etwas stärker in Fahrt, während aus Italien ein Wachstum von 0,2 Prozent gemeldet wurde.

In Frankreich trieb vor allem der starke Außenhandel das Bruttoinlandsprodukt nach oben. Der private Verbrauch - traditioneller Motor der französischen Wirtschaft - schwächelt allerdings weiterhin.

Auch Spanien übertraf die Erwartungen, die spanische Zentralbank war von 0,6 Prozent Wachstum ausgegangen. Zusätzlich zu den starken Exporten stützte dort auch der private Konsum die Konjunktur. Die Regierung in Madrid hatte in diesem Monat ihre Wachstumserwartung für das Gesamtjahr von 2,0 auf 2,4 Prozent angehoben.

In Italien entwickelte sich der Dienstleistungssektor verhältnismäßig gut. Die Stimmung ist jedoch weniger gut als in Spanien: Die Regierung in Rom hatte im April noch ihre Wachstumserwartung für 2024 auf 1,0 Prozent reduziert. Auch im Jahr 2025 rechnet sie nur mit schwachen 1,2 Prozent.