361 Mitarbeiter betroffen: Millionenpleite einer Motorenteile-Firma
"Power und Innovation sind die Wurzeln des mehr als 70-jährigen, erfolgreichen Bestehens und kontinuierlichen Wachstums. KÖNIG ist eines der global führenden Unternehmen im Bereich Hochleistungsmotoren für Freizeit & Motorrad, Industrie und High Performance. Hierfür entwickeln und produzieren wir am Standort in Vorarlberg/Österreich Kolben, Kolbenringe, Zylinder und Zylinderköpfe für Zwei- und Vier-Takt- sowie Gas- und Dieselaggregate", heißt es auf der Firmen-Homepage.
Die Rede ist vom Vorarlberger Motorenkomponenten-Hersteller König GmbH & Co KG, bekannt auch als Elko König, mit Sitz in Rankweil (Bez. Feldkirch). Das Unternehmen geht seit längerem durch wirtschaftlich schwere Zeiten, am Montag ist nun ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Landesgericht Feldkirch beantragt worden.
"Die Firma König GmbH & Co KG ist seit fast 80 Jahren unter der Marke „Elko König“ eines der führenden Unternehmen im Bereich der Komponentenfertigung für Hochleistungsmotoren von Straßen und Off Road Motorrädern sowie für Industrie- und High Performance Motoren", so Creitreform.
Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf rund 21,3 Mio. Euro, teilte der KSV1870 mit. Betroffen seien rund 360 Beschäftigte und 28 Leiharbeiter sowie 260 Gläubiger.
Die Insolvenzursachen
Als Gründe für die Insolvenz wurden "signifikante Auftrags- und Umsatzrückgänge", steigende Energiekosten im Vorjahr sowie "überdurchschnittlich hohe Kollektivvertragsabschlüsse" genannt. Letztere hätten Lohnkostensteigerungen von fast zwanzig Prozent in den vergangenen beiden Jahren verursacht, gab das Unternehmen laut KSV1870 an.
Die Finanzierung soll durch den Fortbetrieb des Unternehmens erwirtschaftet werden
Der eingebrachte Sanierungsplanvorschlag sehe eine 30-prozentige Quote vor, zahlbar binnen zwei Jahren. Die Finanzierung soll durch den Fortbestand des Unternehmens erwirtschaftet werden.
Gläubigerforderungen können bis zum 4. Juli angemeldet werden. Über den Sanierungsplan verhandelt und abgestimmt werden soll am 5. September.
Vier-Tage-Woche wurde im November eingeführt, um den Personalabbau zu verhindern
Elko König hatte im November 2023 wegen massiver Umsatzrückgänge unter Zustimmung des Betriebsrats eine Vier-Tage-Woche eingeführt, um nach einer KV-Erhöhung einen weiteren Personalabbau zu verhindern. Schon im Mai waren vorsorglich rund 70 Beschäftigte beim AMS zur Kündigung angemeldet worden.
Der Sanierungsplan
Die Sanierung soll Creditreform durch folgende Maßnahmen erfolgen: durch Rationalisierungsmaßnahmen, durch Schließung von unprofitablen Teilbereichen, durch Margenverbesserungen durch Beendigung bzw. Verbesserung der Konditionsbasis sowie durch Kostensenkung durch operative Prozessverbesserungen