Überraschung im eCommerce: Zahl der Internet-Einkäufer rückläufig
Die Corona-Pandemie hat auch im österreichischen Online-Handel viel verändert, wie der aktuelle EU-27-Online-Shopping-Report zeigt. 2020 gab es wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie einen großen Schub im Online-Handel, 2021 jedoch wieder einen kleinen Rückgang – und das EU-weit nur in Österreich und in Deutschland. Der Anteil der Menschen, die im Online-Handel eingekauft haben, stieg 2020 von 62 auf 66 Prozent und sank im Jahr darauf auf 63 Prozent.
Kontinuierlicher Anstieg
Der Anteil der Ausgaben im Online-Handel stieg in diesen Jahren jedoch kontinuierlich, von 9,9 auf 11,3 und schließlich 11,5 Prozent. Im vergangenen Jahr shoppten also weniger Menschen online. jene die es taten, taten es aber öfter und gaben dabei mehr aus.
Ein Anteil von 63 Prozent ist angesichts der Corona-Lockdowns ein eher moderater Anteil, findet Christoph Teller von der Johannes Kepler Universität Linz. Auffallend sei gewesen, dass es bei jüngeren, online-affinen Gruppen, zu Rückgängen gekommen sei, und ältere Konsumenten mehr eingekauft hätten.
In Summe fließen derzeit 11,8 Prozent aller einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben in den Online-Handel, das sind 8,9 Milliarden Euro. Zum Leidwesen der Branche gehen davon 5,6 Milliarden an ausländische Plattformen – der Anteil hat sich durch die Corona-Krise erhöht.
Hohes Niveau bleibt
2020 soll ein Ausnahmejahr bleiben, glauben Handelsexperten. Für 2022 wird mit einem geringen Anstieg gerechnet, die ersten Monate waren sogar rückläufig, doch sind diese wegen der Lockdowns in den beiden vergangenen Jahren schwer vergleichbar.
Laut Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der WKO, waren die vergangenen Jahre eher eine Evolution als eine Revolution. „Das ist eine gute Nachricht, für den stationären Handel und für den Online-Handel.“ Die Online-Welle habe den Handel während der Corona-Pandemie also nicht überrollt.
Das Wachstum sei jedoch gekommen um zu bleiben, auch nach der Pandemie müssten heimische Unternehmen Flagge gegen große internationale Plattformen zeigen. Die WKO fordert die Unternehmen auf, die Digitalisierung auszubauen.
Außerdem müssten Geschäfte auch künftig mit Verkehrsmitteln gut erreichbar sein und internationale Plattformen besser genutzt werden. Lieferkettenprobleme und hohe Energiepreisle dürften die Händler nicht behindern.