Türkei: Mehr als 60 Prozent Inflation
Die Inflation in der Türkei hält sich trotz einer strafferen Geldpolitik der dortigen Notenbank auf sehr hohem Niveau.
Im November stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um knapp 62 Prozent, wie das nationale Statistikamt am Montag in Ankara mitteilte. Damit bewegt sich die Geldentwertung in etwa auf dem Niveau der beiden Vormonate. Analysten hatten mit einer etwas höheren Rate gerechnet.
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Geldpolitik gestrafft
In Reaktion auf die hohe Teuerung, die im vergangenen Jahr bis zu rund 85 Prozent betrug, hat die türkische Zentralbank ihre Geldpolitik nach einem Führungswechsel deutlich gestrafft.
Allerdings liegt der Leitzins mit aktuell 40 Prozent immer noch deutlich unterhalb der Inflation. Der entscheidende Realzins ist damit immer noch negativ. Die Wirtschaft wird durch die Geldpolitik also immer noch angeschoben - und damit auch die Inflation.
Die Landeswährung Lira konnte bis zuletzt ebenfalls kaum von der strengeren Geldpolitik der Zentralbank profitieren. Gegenüber US-Dollar und Euro bewegt sie sich immer noch in der Nähe historischer Tiefstände.
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Das verteuert viele Einfuhren in die Türkei und schiebt die Inflation zusätzlich an.