Stromnetzentgelte steigen 2022 um neun Prozent
Die Stromnetzentgelte, die auf der Gesamtstromrechnung rund ein Drittel ausmachen, steigen Anfang Jänner um ungefähr neun Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch macht die Netzkostenerhöhung 8,9 Prozent oder rund 21 Euro pro Jahr aus, für Industrie Haushalt und Gewerbe insgesamt um etwa 9,1 Prozent, teilte die Regulierungsbehörde E-Control am Dienstag mit. Beschlossen wurden die neuen Entgelte von der Regulierungskommission der E-Control.
Regionale Unterschiede
Regional sind die Veränderungen unterschiedlich - begründet durch eine verschiedene Investitionstätigkeit der Netzbetreiber für die Erneuerung des bestehenden Leitungsnetzes und Investitionen für neue Aufgaben wie Smart Metering sowie rückgängige Stromabgabe-Mengen. Sinkende Mengen gab es großteils durch Covid-19-Auswirkungen.
Zugleich steigen 2022 auch die Netzverlustentgelte gegenüber 2021. Grund hierfür sind die erheblich angestiegenen Energiepreise an den Börsen. In der Kostenermittlung wurden um rund 37 Prozent höhere Preise als im Vorjahr berücksichtigt, so die E-Control.
Wert niedriger
Gegenüber den Preisanstiegen der Strompreise im Laufe des Jahres 2021 ist dieser Wert niedriger und darauf zurückzuführen, dass bereits ein Teil der Netzverluste für das Jahr 2022 zu einem früheren Zeitpunkt beschafft wurde und somit kostensenkend wirkt, erläuterte der Energieregulator. Unter diesem Rahmen komme es nur im Netzbereich Linz zu einer geringfügigen Senkung bei der gemeinsamen Betrachtung der Netzentgelte.
Die Gasnetzentgelte steigen Anfang Jänner für einen mit Gas heizenden Durchschnittshaushalt in allen Bundesländern mit Ausnahme von Vorarlberg, Steiermark und Kärnten. Je nach Bundesland machen die Netzentgelte ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Gasrechnung aus.
Für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt mit 15.000 kWh Jahresverbrauch verteuern sich im bundesweiten Schnitt die Netzentgelte um vier Prozent bzw. zwölf Euro, rechnete die E-Control am Dienstag vor.