Wirtschaft

"Die Kredit-Nachfrage ist ungebrochen"

Auf der Suche nach besseren Sparkonditionen stoßen Konsumenten auch auf die Santander Consumer Bank. Die Tochter der spanischen Banco Santander ist seit 2009 in Österreich vertreten und bietet seit 10 Jahren Online-Sparprodukte an. Anlässlich des Jubiläums hat die Bank Anfang Oktober ihre Sparzinsen angehoben. Für täglich fällig werden nun 2,30 Prozent geboten. Bei einer Bindung von einem Jahr sind es 3,35 Prozent. Die Santander gehöre in fast allen Segmenten zu den Top-Anbietern, sagt Vorstandschef Olaf Peter Poenisch zum KURIER.

Zwei Drittel der bei Santander veranlagten 2,5 Mrd. Euro seien täglich fällig. „Ich glaube, viele Kunden warten noch ein bisschen ab, bis sie ins Festgeld wechseln“, so Poenisch. Die Leute wüssten nicht, wie es mit den Leitzinsen weitergehe. Der Banker sieht aber nun den Höchststand erreicht. Tagesgeld werde als typisches Zweitkonto genutzt, auf dem es mehr Zinsen gebe.

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Zügige Weitergabe

Die generelle Kritik an der Branche, die Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank nicht zügig weitergegeben zu haben, kann er für sein Institut nicht nachvollziehen. „Wir waren relativ schnell.“ In Deutschland lägen die Zinsen zwar etwas höher, aber nicht in einer großen Dimension.

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Bei Krediten sei die Nachfrage trotz höherer Zinsen ungebrochen, das Neugeschäft stieg laut Bilanz im ersten Halbjahr zum Vorjahreszeitraum um 5 Prozent auf 1,24 Mrd. Euro, die gesamten Ausleihungen wuchsen auf 3,2 Mrd. Euro. Seit Juni wird auch ein Fixzinskredit bis zu 60.000 Euro angeboten.

"Lehnen öfters ab"

Der durchschnittliche Kreditbetrag liege bei 15.000 Euro. Die für einige Kunden schwierigere persönliche wirtschaftliche Lage mache sich in einer leicht erhöhten Ausfallrate bemerkbar, aber Poenisch macht sich keine Sorgen. Vor Neuabschlüssen würden potenzielle Kunden selbst, aber auch die Santander genauer die individuelle Finanzlage prüfen. „Wir lehnen öfters ab“, sagt Poenisch.

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Im ersten Halbjahr fiel wegen um 5 Mio. Euro höherer Sach- und Personalkosten  (500 Mitarbeiter, 29 Filialen) und um 20 Mio. gestiegener Risikovorsorgen  der Nettogewinn um elf Prozent auf 25,2 Mio. Euro.